Entwicklung des Schweizer Franken
Die Geburtsstunde des Schweizer Franken schlug im Jahr 1798 mit der Gründung der Helvetischen Republik. Bis dahin lag das Münzrecht nicht nur in den Händen der 25 Kantone, sondern wurde auch von Halbkantonen, Städten und Abteien ausgeübt. Die vielen unterschiedlichen Münzen, die sich im Umlauf befanden, sorgten für erhebliche Probleme im täglichen Geschäftsleben. Der Wert der neuen Einheitswährung wurde auf 6,614 Gramm Silber festgelegt, dem 1,5-fachen eines französischen Franc. Ein Schweizer Franken entsprach 10 Batzen von jeweils 10 Rappen. Schon im Jahr 1803 wurde mit Napoleons Mediationsakte die Souveränität, einschließlich der Münzhoheit, der Schweizer Kantone wiederhergestellt. Die eidgenössische Abgeordnetenversammlung entschied, am Schweizer Franken als Einheitswährung festzuhalten.
Im Jahr 1848 schlossen sich die Schweizer Kantone zu einem Bundesstaat zusammen. Damit fiel auch das Münzwesen wieder an die Zentralregierung. Sie behielt den Franken bei, gab aber ab 1850 neue Münzen heraus. 1865 wurde die "Lateinische Münzunion" gegründet, der neben der Schweiz auch Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland angehörten. In diesen Ländern waren die Münzen aller Mitgliedsländer als offizielle Zahlungsmittel anerkannt. Der Wert der jeweiligen Währungen war an Gold- und Silberpreis gekoppelt. Das Gewicht für einen Franc wurde auf 5 Gramm Feinsilber festgelegt. Die Lateinische Münzunion hatte bis 1927 Bestand, doch die Schweiz hielt noch bis 1936, als die Schweizerische Nationalbank den Franken um 30% abwerten musste, an der Goldparität fest.
Nach der Weltwirtschaftskrise war der Kurs des Schweizer Franken ab 1945 im Rahmen des Bretton-Woods-Abkommens an den Dollar gebunden und lag 1973, als dieses System zusammenbrach, bei 4,375 Franken für einen Dollar. Seitdem gelten für den Franken flexible Wechselkurse.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verfolgt mit ihrer Geldpolitik hauptsächlich das Ziel der Preisstabilität. Sie überwacht die Inflationsrate und legt die Höhe des Zinses fest. Der Schweizer Franken gilt als zuverlässige, stabile Währung und wird gerne als sichere Anlage gewählt. Im Verhältnis zum Euro ist der Kurs des Franken stetig gestiegen. Im August 2011 sah sich die SNB angesichts des Höhenflugs des Frankens genötigt, die Wirtschaft mit zusätzlichem Geld zu versorgen. Inzwischen wird erwogen, den Franken an den Euro zu koppeln, um weitere negative Auswirkungen auf die Tourismus- und Exportindustrie in der Schweiz zu vermeiden.
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