Yen stürzt auf Dekadentief
Seit Ende des Jahres 2011 zeigt der Kurs der japanischen Währung Yen nur noch stetig abwärts. Wie keine andere Notenbank erkämpft sich die Bank of Japan mit ihren expansiven Maßnahmen den Rang der schwächsten Währung unter den Industrienationen. Gestern stieg der Wechselkurs des Währungspaars USD/JPY bei 125,07 JPY auf seinen höchsten Stand der vergangenen dreizehn Jahre. Inzwischen hat sich der Kurs wieder etwas erholt und notierte am Nachmittag leicht unter dem Rekordhoch bei 124,37 JPY.
Dollar im Höhenflug
Was den US-Dollar derzeit stark macht, ist längst bekannt: Positive Konjunkturdaten stärken immer wieder aufs Neue die Hoffnungen der Anleger auf baldige Zinsanhebungen durch die Federal Reserve Bank. Erst am Montag erhielt der US-Dollar einen neuen Aufwärtsschub, als das Institute of Supply Management vermeldete, dass sein Index für das produzierende Gewerbe im Mai auf 52,8 angestiegen ist. Damit übertraf er noch die ohnehin optimistischen Vorhersagen, die von 52,0 Zählern ausgingen. Die positive Anlegerstimmung begründet sich darüber hinaus auf einem Bericht, laut dem die Bauinvestitionen in den Vereinigten Staaten ihren höchsten Stand seit sechseinhalb Jahren erzielten.
BoJ zielt auf schwachen Yen ab
Doch der Absturz des Yen lässt sich längst nicht mehr allein durch das Aufwärtsstreben des Greenbacks erklären. Schließlich erkämpft sich selbst der angeschlagene Euro immer wieder Gewinne gegenüber der Währung aus Amerika. Auch gegenüber anderen Hauptwährungen notiert der Yen durchweg niedrig, wenn auch nicht in dem gleichen, krassen Ausmaß. Daraus lässt sich lesen, dass hinter der Yen-Schwäche gezielter politischer Wille steckt. So betreiben die sogenannten Währungshüter der Bank of Japan bewusst eine Politik des billigen Geldes. Massive Anleihenkäufe, gepaart mit einer derart lockeren Geldpolitik, wie sie sich sonst keine Notenbank der Industriestaaten getraute, lassen dem Yen keine Chance.
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