Franken nach SNB-Kommentar in der Defensive
Zum wiederholten Mal betonte der Chef der Schweizer Nationalbank Thomas Jordan, dass der Franken überbewertet sei. Zugleich kündigte er an, dass seine Bank auch künftig in die Devisenmärkte eingreifen werde, um die Währung gezielt zu schwächen. Zu Jahresbeginn erst verabschiedeten sich die Schweizer von ihrem Euro-Mindestkurs, der den Franken an den Wert des Euros koppelte. In der Folge gewann der Franken gegenüber dem Euro massiv an Wert. Heute zeigte das Downtalking zunächst einmal Wirkung, USD/CHF stieg auf 0,9389 CHF, EUR/CHF auf 1,0511 CHF.
SNB setzt eigene Währung herab
Als beträchtlich überbewertet bezeichnete der SNB-Vorsitzende den Schweizer Franken, weshalb die Währungshüter des Landes alles daran setzen werden, den Wert der eigenen Währung zu drücken. Zu diesem Zweck werden die Schweizer Referenz- und Einlagenzinssätze auch künftig im negativen Bereich verharren. Aktuell liegt der Zinssatz bei -0,75%, die Banken des Landes müssen also faktisch dafür zahlen, um Geld bei der Zentralbank zu parken.
Traditionell gilt der Franken den Devisenmärkten als eine Safe-Haven-Anlage, also als besonders krisensichere Währung. Als solche hat sie sich in der nunmehr 8 Jahre währenden Finanzkrise bewährt. Selbst in Zeiten internationaler konjunktureller Flauten glänzte die Schweiz mit einem Leistungsbilanzüberschuss.
Athen in die Enge getrieben
Indes treibt die europäische Gemeinschaftswährung noch immer die Schuldenkrise Griechenlands um. Mit jedem gescheiterten Verhandlungstag rückt die Zahlungsfrist an den IWF am 30. Juni in noch bedrohlichere Nähe - eine schnelle Lösung der Zwistigkeiten ist bislang dennoch nicht abzusehen. Den Gläubigern reichen die bislang vorgelegten Reformvorschläge nicht aus, sie erhöhen den Druck auf Athen, tiefgreifendere Konjunkturmaßnahmen nach ihren Vorstellungen zu ergreifen.
Immer wieder sorgen öffentliche Äußerungen der an den Verhandlungen Beteiligten - allen voran die des griechischen Präsidenten Tsipras - für volatile Ausschläge im Kurs des Euros. Zuletzt signalisierte der deutsche Finanzminister Schäuble, er sei nicht mehr zuversichtlich, was den erfolgreichen Verlauf der Gespräche anginge.
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