Euro reagiert mit Freudensprung auf griechische Reformpläne
Zum Ende der aktuellen Woche gibt es dann doch noch einmal positive Nachrichten zum Thema Griechenland zu vermelden. Endlich scheint die Athener Regierung zu Kompromissen bereit und nähert sich in ihren Verhandlungspositionen den Gläubigern an. An den Finanzmärkten keimt die Hoffnung auf eine mögliche Einigung im Schuldenstreit noch vor der nächsten Woche. Gegenüber dem US-Dollar kletterte die europäische Gemeinschaftswährung auf ihren höchsten Stand seit Monatsbegin und notierte am Nachmittag bei 1,1189 USD, Tendenz weiter steigend.
Chance auf Einigung
Monatelang zieht sich bereits der Kampf der linksgerichteten Regierung Athens gegen die von den Geldgebern geforderten harschen Sparmaßnahmen. Bislang brachte der rigide Sparkurs der ehemaligen Troika dem krisengeschüttelten Land eine steigende Arbeitslosigkeit, schrumpfende Sozialausgaben sowie schmerzliche Privatisierungen ein.
Dieser Entwicklung wollte die Regierung rund um Ministerpräsident Tsipras ein Ende bereiten und zog mit einer erstaunlichen Vehemenz und stoisch anmutender Standhaftigkeit in die Verhandlung mit ihren Gläubigern. Den Höhepunkt des Streits zwischen den Parteien bildete das viel diskutierte Referendum, in dem sich die Griechen mit großer Mehrheit gegen die Sparauflagen aussprachen.
Varoufakis Erbe
Rückblickend bleibt jedoch die Frage offen, was von den Anstrengungen der Syriza-Regierung übrig bleibt. Spätestens seit dem Rücktritt des medienwirksamen Finanzministers Varoufakis schlägt Athen gegenüber den Gläubigern andere Töne an und scheint zu einschneidenden Kompromissen bereit.
Indes steht das Land vor dem Zusammenbruch, das Banksystem droht mit jedem Tag zu kollabieren, der Auslandshandel kam zum Erliegen, Renten werden nicht ausbezahlt. In einem letzten Versuch wendet sich die Regierung also erneut an die Eurostaaten und bittet offiziell um finanzielle Hilfen aus dem Rettungsschirm. Als Gegenleistung verspricht sie die seit langem geforderten Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen umzusetzen, Einnahmen von rund 13 Mrd. Euro sollen auf diese Weise erwirtschaftet werden.
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