Britische Zinshoffnungen schwinden
Neben der amerikanischen Federal Reserve Bank galt die britische Bank of England an den Finanzmärkten die längste Zeit als sicherer Kandidat für baldige Zinsanhebungen. Doch die hohen Erwartungen an die englische Notenbank schwinden von Tag zu Tag. Die enttäuschten Hoffnungen der Anleger ließen den Kurs des Pfunds gegenüber dem US-Dollar abrutschten. Seit gestern dümpelt dieser nahezu unverändert auf einem Niveau bei 1,5623 USD.
BoE-Ratsmitglieder senden dovishes Signal
Erst vergangenen Donnerstag ließ sich aus dem veröffentlichten Protokoll der BoE-Sitzung herauslesen, dass sich nur ein einziges Mitglied des insgesamt neunköpfigen Ausschusses für Geldpolitik zu diesem Zeitpunkt dafür aussprach, mit der Anhebung des Leitzinses einen konservativeren Weg einzuschlagen. Daneben lassen die vorgelegten jüngsten Inflationsdaten kaum Hoffnung auf eine anstehende Zinswende aufkommen. Die Verbraucherpreise Großbritanniens stagnieren in erster Linie aufgrund der verbilligten Energiepreise.
Arbeitsmarkt für die Zinswende nicht bereit
Doch auch die gestern publizierten Daten zum Lohnwachstum des Inselstaats konnten die Stimmung an den Märkten nicht positiv beeinflussen. Tatsächlich blieben die Durchschnittseinkommen der Briten im zweiten Quartal unverändert bei einer jährlichen Rate von 2,8%. Das Wochenlohnwachstum, das auch Bonuszahlungen berücksichtigt, schrumpfte im gleichen Zeitraum gar von 3,2% auf 2,4%. Entsprechend stagnierte die Arbeitslosenrate bei unveränderten 5,6%.
Es gilt nun aber ausgerechnet der Arbeitsmarkt als mitunter wichtigster Faktor der Bank of England mit Blick auf eine mögliche Zinswende. Die Chancen, dass die Währungshüter demnächst einen konservativeren geldpolitischen Pfad einschlagen könnten, schwanden mit den vorgelegten Zahlen.
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