Erwartungen an Fed-Protokolle bestimmen das Marktgeschehen
Pünktlich zur Wochenmitte steigt noch einmal die Anspannung in dieser bislang doch recht ereignisarmen Handelswoche: Die Marktteilnehmer erwarten am Abend die Veröffentlichung der Fed-Sitzungsprotokolle aus dem Monat Juli sowie die jüngsten Zahlen zur Entwicklung der amerikanischen Inflation. Auch für den Euro setzt das heutige Event wichtige Signale. Nach einem kräftigen Anstieg in der vergangenen Woche entscheidet der Ausgang des heutigen Abends darüber, ob er seine Gewinne ausbauen oder die Talfahrt weiter fortsetzen wird.
Euro-Kurs steht auf der Kippe
Dabei bleibt abzuwarten, ob es der Gemeinschaftswährung gelingen wird, sich über der Marke von 1,11 USD zu halten. Enttäuschende Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten würden der europäischen Währung den Rücken stärken. Daneben hält selbstverständlich auch das erwartete Sitzungsprotokoll einigen Zündstoff bereit: Sollten sich die Währungshüter nicht deutlich für erste Zinsschritte im September aussprechen, wäre damit einem Aufstieg des Euros der Weg bereitet.
Im Falle einer positiven Inflationsentwicklung oder Ausschussmitgliedern, die sich klar zur Zinswende bekennen, ist im Euro jedenfalls mit weiteren Verlusten zu rechnen. Denkbar wäre ein Kurssturz in Richtung des Niveaus um 1,08 USD.
Experten zeigen sich optimistisch
Im Vorfeld der Veröffentlichungen gehen Analysten von einer unveränderten Kerninflation bei 1,8% aus. Noch bleibt hier aber viel Raum für Überraschungen. Ausgehend von der ausgesprochenen Zurückhaltung derjenigen Ausschussmitglieder, die sich gegen einen konservativeren Kurs aussprachen, schließen einige Experten außerdem auf ein rein taktisches Vorgehen, intern sei die Fed längst auf die Zinswende im September eingestellt. Erste Zweifel an dieser These wurden in der letzten Woche laut. Anleger fürchten, dass die chinesischen Interventionen am Devisenmarkt die Entscheidungsträger der Fed davor zurückschrecken lassen könnte, sich für Zinsschritte auszusprechen.
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