Yen stabilisiert sich nach BoJ-Stellungnahme
Neben der Europäischen Zentralbank wird auch die Bank of Japan ihrem Kurs des billigen Geldes auf noch nicht absehbare Zeit treu bleiben. Doch im Gegensatz zu Europa versucht das Land Japan bereits seit einigen Jahren, mit seiner extrem expansiv ausgerichteten Geldpolitik Inflation und Wirtschaft zu beflügeln. Bislang können die Währungshüter kaum Zahlen vorweisen, die den Erfolg ihrer Maßnahmen bestätigen könnten - im Gegenteil, die Lage im Land spitzt sich weiter zu.
Damoklesschwert QE schwebt über dem Yen
Noch sieht die japanische Zentralbank die Zeit nicht gekommen, um neue Maßnahmen zu verabschieden oder bereits laufende auszuweiten. Doch für spontane Eingriffe zeigte sich der BoJ-Chef Haruhiko Kuroda auf der heutigen Pressekonferenz grundsätzlich bereit. Sollte es notwendig werden, wird die Notenbank alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel ausreizen. Diese Ankündigung sorgte unter den Anlegern auf der einen Seite für Erleichterung, auf der anderen Seite werden die Stimmen der Zweifler an der japanischen Geldpolitik lauter.
BoJ droht Verlust der Glaubwürdigkeit
Eindeutig gegen die Wirksamkeit der getroffenen QE-Maßnahmen spricht die Inflationsrate von 0,1% innerhalb des aktuellen Steuerjahres. Auch die Währungshüter mussten eingestehen, ihr eigenes Ziel von 0,7% verfehlt zu haben. Sie verschieben deshalb die Prognose zum Erreichen des idealen Inflationswerts bei 2,0% um sechs Monate auf den März 2017.
Tendenziell steigt der druck auf die Notenbank von Seiten der Märkte, die Geldschleusen noch weiter zu öffnen und das Land damit gegen die Gefahren einer internationalen Konjunkturflaute zu wappnen. Zugleich hinterlässt der anhaltende Misserfolg der geldpolitischen Strategie Spuren in der Glaubwürdigkeit der japanischen Zentralbank - ein verheerendes Signal, das die Handlungsfähigkeit dieser mächtigen Instanz schwächen könnte.
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