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Geschrieben von forextotal am 26. November 2015
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Bundesbank kritisiert EZB-Politik

Zentralbank (EZB)

Nach einem dramatischen Tiefflug, der den Euro gestern bis auf ein Tief bei 1,0569 USD stürzen ließ, konnte sich die Gemeinschaftswährung am heutigen Donnerstag wieder etwas stabilisieren. Die Marke von 1,06 USD hat das Währungspaar EUR/USD vorerst für sich zurückerobert. Ein erneuter Absturz ist mit Blick auf die öffentlichen Äußerungen hochrangiger EZB-Politiker allerdings nicht auszuschließen.

EZB vertraut in Quantitative Easing

Neue Signale von der Europäischen Zentralbank erregten die Gemüter an den Devisenmärkten. Vize-Präsident Vítor Constâncio versicherte öffentlich, die Finanzmärkte seien auch in Zeiten negativer Zinssätze noch voll funktionsfähig. Demnach würde ein weiterer Ausbau des Quantitative Easing, wie es die Anleger im Dezember von der Zentralbank erwarten, keine dramatischen Folgen nach sich ziehen.

Ein Erreichen des europäischen Inflationsziels im Jahr 2017 sei überdies aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen in diesem Jahr wenig wahrscheinlich. Sorge bereitet den Notenbankern die Aussicht auf plötzliche Umschwünge an den Märkten, ausgelöst beispielsweise durch die Zinswende in den Vereinigten Staaten oder die Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten.

Niedrigzins eine Gefahr für das Finanzsystem

Gegen die neuen Geldfluten, mit denen die Zentralbank zum Jahresende hin die internationalen Finanzmärkte zu spülen plant, setzt sich in des die Bundesbank zur Wehr. Deutlich warnt sie vor den Gefahren, die mit der lockeren Geldpolitik der europäischen Währungshüter verbunden sind.

Teilnehmer an den Finanzmärkten neigten in Zeiten von Niedrigzinsen dazu, ein erhöhtes Risiko einzugehen, wodurch die Stabilität des Finanzsystems aus den Fugen geraten könne. Akute Auswirkungen der EZB-Politik sind bereits jetzt bei den Lebensversicherern abzulesen, für die es zunehmend schwerer wird, ihre Zinsversprechen tatsächlich einzuhalten. Statt erneut an der Zinsschraube zu drehen, sei es laut Bundesbankpräsident Jens Weidmann sinnvoller, den bereits verabschiedeten Maßnahmen Zeit einzuräumen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Bildquelle: goodstock / fotolia.com

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