Euro verliert trotz solidem ZEW-Index
Gegen den erstarkten US-Dollar, der von den Spekulationen der Anleger auf eine morgige Anhebung der Leitzinsen durch die Federal Reserve Bank angeschoben wird, hat der Euro an diesem Dienstag kaum eine Chance. Dabei stehen die Vorzeichen für die gesamteuropäische Währung eigentlich gut: Der heute veröffentlichte ZEW-Konjunkturindex bescheinigt Deutschland, der gewichtigsten europäischen Volkswirtschaft, ein sattes Konjunkturplus.
Ungetrübte Aussichten
Längst sind die sorgenvollen Mienen vom Oktober in Vergessenheit geraten. Damals nämlich rutschte der ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen in Deutschland misst, zum letzten Mal ab. Bei 1,9 Zählern erreichte er ein trauriges Allzeittief. Heute präsentierte sich der Index rundum gesundet und mit einem beachtlichen Anstieg auf 16,1 Punkte von 10,4 Zählern im Vormonat.
Damit legte das Konjunkturbarometer bereits zum zweiten Mal in Folge zu und vertrieb zugleich die Befürchtungen, die von den aktuellen Krisen rund um Griechenland, Ukraine, Syrien und den wirtschaftlichen Turbulenzen der Schwellenländer ausgingen. Doch für den Kurs des Euros hatten diese Nachrichten heute wenn überhaupt nur marginale Bedeutung. Der Druck, der von der morgigen Fed-Ankündigung ausgeht, war bereits heute übermächtig zu spüren.
Stabile Inflationszahlen
Zusätzlichen Rückenwind erhielt der US-Dollar heute von der Veröffentlichung der jüngsten Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten. Nach einem etwas holprigen Start in den Tag konnte sich die amerikanische Währung schließlich erneut gegen die anderen Hauptwährungen durchsetzen und kräftige Gewinne einfahren.
Wie erwartet lag die publizierte Kerninflationsrate bei 0,2% und damit unverändert gegenüber dem Vormonat. Sie befindet sich also genau im Zielbereich der Fed und stellt somit keinen Hinderungsgrund der für morgen erwarteten Zinswende dar.
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