Inflationszahlen belasten den Euro
Gestern noch erreichte der Wechselkurs des Währungspaars EUR/USD einen Spitzenwert von 1,1369 USD. Doch seitdem musste sich die gesamteuropäische Währung auf ein weit niedrigeres Niveau zurückziehen. Am Nachmittag erreichte sie ein vorläufiges Tagestief bei 1,1239 USD. Während die Nervosität der Märkte dem Euro zuletzt zugute kam, sind es jetzt die jüngsten Inflationszahlen, die das Szenario drohender EZB-Maßnahmen heraufbeschwören.
Preissteigerung reicht nicht aus
Im Grunde bestätigte die heutige Veröffentlichung der neuesten Inflationszahlen aus der Eurozone lediglich die Erwartungen der Analysten. Mit 0,5% stieg die Inflation hierzulande tatsächlich wieder leicht an. Doch dieses kleine Plus von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat wird kaum reichen, um die Währungshüter der Europäischen Zentralbank zufrieden zu stellen.
Noch immer ist die Kluft zum angestrebten Zielwert der Notenbank zu groß. Auch ist eine baldige Besserung nicht in Sicht, die niedrigen Energiepreise bremsen die Verbraucherpreisentwicklung weiter aus.
Neue QE-Maßnahmen erwartet
Auch wenn die heutige Veröffentlichung keine Überraschungen barg - sie reichte als Signal aus, um unter den Anlegern Schrecken zu verbreiten. Eine schleppende Inflationsentwicklung, kombiniert mit den globalen Konjunktursorgen gelten schließlich den europäischen Währungshütern als Weckruf zum Handeln.
Eines der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Entscheidungen der Notenbanker, das Inflationsbarometer Five-Year-Five-Year-Forward - eine Prognose über die fünfjährige Entwicklung der Teuerungsrate, beginnend in fünf Jahren - rutschte an diesem Freitag ab. Mit 1,4208% erreichte es ein Rekordtief, weit entfernt von dem Zielwert bei knapp 2%, den die Zentralbank anstrebt. Ein böses Omen für die Anleger an den Devisenmärkten. Neue, größere Liquiditätsspritzen der EZB im März erscheinen unausweichlich, die neuen Geldfluten dürften die jüngsten Erfolge der Gemeinschaftswährung davonspülen.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.