Brexit-Sorgen wirbeln Finanzmärkte durcheinander
In der Woche der Entscheidung ist an den internationalen Aktienmärkten die Furcht der Anleger vor einem möglichen Brexit mit Händen zu greifen. Sämtliche Aktien- und Devisenkurse reagieren dieser Tage empfindlich auf jedwede öffentliche Äußerung und Prognose. Dabei scheinen sich die Mehrheiten in Meinungsumfragen ständig zu ändern, die Anzahl von Befürwortern und Gegnern des Ausstiegs Großbritanniens aus der Europäischen Union hält sich in etwa die Waage. Für die Teilnehmer an den Devisenmärkten gilt es deshalb in dieser Woche einmal mehr, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Euro als Spielball der Stimmungslage
In solch turbulenten Tagen wie diesen kann sich auch der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung einfach nicht entscheiden, in welche Richtung er denn nun tendieren soll. Zum Monatsanfang ging es erst einmal munter aufwärts, bis zu einem Hoch bei 1,1399 USD, das der Euro am vorvergangenen Mittwoch erzielte.
In der zurückliegenden Woche zeigten sich die Anleger jedoch weitaus weniger zuversichtlich und ließen das Währungspaar EUR/USD fallen. Bei 1,1171 USD stieß es auf Unterstützung und rappelte sich seitdem bis auf 1,1340 USD am heutigen frühen Morgen. Bei einer solch starken Volatilität in den Währungskursen profitieren einmal mehr die so genannten Safe-Haven-Währungen, also als traditionell sicher geltende Landeswährungen wie der US-Dollar, Schweizer Franken und der japanische Yen.
EZB trotzt dem britischen Votum
Diesem turbulenten Durcheinander plant jetzt die Europäische Zentralbank ein Ende zu setzen. Öffentlich erklärt sie, sich der Wucht, die ein Austritt Großbritanniens aus der EU an den Finanzmärkten ganz sicher auslösen würde, mit aller Kraft entgegenzustemmen. Im Werkzeugkasten der Zentralbanken aller betroffener Länder liegen Maßnahmen rund um Rückkauf- und Tauschgeschäfte sowie Zinssätze bereit.
Diese Entschlossenheit der Notenbanker scheint die Finanzexperten einigermaßen zu beruhigen, so jedenfalls lassen sich die jüngst vorgelegten Zahlen des ZEW-Konjunkturindex interpretieren. Die Befragten zeigten sich allesamt betont gelassen mit Hinblick auf einen möglichen Brexit, der Index stieg auf 19,2 Zähler.
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