Japan öffnet die Geldschleusen
Highlight dieser Handelswoche war die jüngste Sitzung der Bank of Japan. Innovativ wie immer gingen die japanischen Zentralbanker vor, ihr einhelliges Ziel ist es, die Wirtschaft des Landes anzukurbeln - koste es, was es wolle. Expansive Geldpolitik hat damit eine neue Qualität erreicht.
Inflation mit allen Mitteln
Japan will seine Inflationsrate in Richtung des Zielwerts von 2,0% treiben. Dabei zeigen seine Zentralbanker kompromisslose Handelsbereitschaft: Im Zweifel werden sie noch mehr Geld als bisher in die Märkte pumpen und zwar so lange, bis ihr Ziel erreicht ist. Vorerst wird das Zentralbankgeld um jährlich 80 Billionen Yen aufgestockt, die BoJ zeigt sich aber auch hier flexibel und hält sich jeden Spielraum offen. Auch besteht weiterhin die Möglichkeit, den Leitzins tiefer in den negativen Bereich zu drücken.
Damit schlägt die BoJ ein neues Kapitel in ihrer Geldpolitik auf. Statt über Negativzinsen die Kreditvergabe anzukurbeln, zielt sie darauf ab, die kurz- und langfristigen Zinsen unter ihre Kontrolle zu bringen, um auf diese Weise die Realzinsen zu senken.
Böses Omen für die Weltwirtschaft
Tatsächlich waren die japanischen Zentralbanker zum Handeln gezwungen. Das Land leidet unter einer Rezession, gepaart mit einer gefährlichen Deflation - zwei Jahrzehnte schon dauert der wirtschaftliche Abstieg an. Experten warnen, dass Japan nur der Vorbote einer globalen Entwicklung sei und die Weltwirtschaft vor einer langanhaltenden Phase der Stagnation stehe.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.