Euro nimmt 1,21 USD-Marke in Angriff
Keine Zinswende für die Europäische Union in Aussicht - und trotzdem klettert der Euro auf sein höchstes Niveau seit Beginn des Jahres 2015. Wie ist das möglich? Ganz einfach: Die Zentralbanker lassen dem Aufstieg der Gemeinschaftswährung freien Lauf. Das genügt in der derzeitigen Stimmungslage, um für kräftigen Schub im Kurs des Währungspaars EUR/USD zu sorgen.
EZB lässt Euro freien Lauf
Unverrückbar hält die Europäische Zentralbank an ihrem Niedrigzins fest. Damit stemmt sie sich gegen die immer lauter werdende Kritik aus Deutschland. Immerhin soll im Oktober eine Entscheidung über die etwaige Änderung des Anleihekaufprogramms fallen. Mehr haben die Zentralbanker der Öffentlichkeit aber nicht zu bieten.
Noch weit über das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus werden die Leitzinsen auf ihren derzeitig Niedrigniveau verweilen, so der Rat der EZB. Damit sind stille Hoffnungen auf eine baldige Wende in der Zinspolitik dahin - trotz bester konjunktureller Bedingungen. Viel wichtiger war für die Devisenhändler aber eine andere Botschaft des EZB-Chefs Draghis: Er plant keinerlei Maßnahmen gegen den erstarkten Euro. Damit ist der Weg in Richtung der Marke von 1,21 USD frei.
Arbeitsmarktzahlen belasten US-Dollar
Auf der anderen Seite des Atlantik klammert sich der US-Dollar an diesem Freitag an ein 32-Monatstief gegenüber den anderen Hauptwährungen. Pessimistische Zahlen vom US-amerikanischen Arbeitsmarkt setzten den ohnehin schon angeschlagenen Greenback erneut unter Druck. Es werden Zweifel an der konjunkturellen Stärke der USA laut.
Gestern erst veröffentlichte das US-Arbeitsministerium neueste Zahlen, laut denen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf 298.000 angestiegen sind. Darüber hinaus sorgen der Wirbelsturm "Irma" sowie die neuerlichen Raketentests Nordkoreas an den Märkten für trübe Stimmung. Der US-Dollar-Index musste sich auf 91,17 zurückziehen, sein niedrigstes Niveau seit Beginn des Jahres 2015.
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