Euro rutscht unter 1,23 USD
Ein Handelskonflikt, verschlechterte Konjunkturerwartungen in Deutschland, erwartete Zinsanhebung in den USA: Das war zu viel für den Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung. Sie konnte an diesem Dienstag ihr Niveau nicht länger verteidigen und rutschte unter die Marke von 1,23 USD. Zuletzt notierte EUR/USD mit 1,2280 USD.
ZEW-Index abgestürzt
Mit einem solch heftigen Absturz hatte im Vorfeld wohl niemand rechnen mögen: Die Konjunkturerwartungen des ZEW-Index sind von 17,8 Punkten im Februar auf gerade einmal noch 5,1 Zähler im März zusammengeschrumpft. Selbst Analysten hatten nur einen moderaten Rückgang auf 13,0 Punkte prognostiziert.
Wieso trübten sich die Konjunkturerwartungen auf diese Weise ein? Dahinter dürfte Sorgen über einen globalen Handelskonflikt stecken, der durch die USA ausgelöst wurde. US-Präsident Trump hat mit seinen Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte ganz besonders die deutsche Wirtschaft verunsichert. Als weiteren Grund bringen Experten den starken Euro an, der sich als regelrechte Exportbremse erweise.
Zinserhöhung in den USA erwartet
Ohnehin steht der Euro noch aus einem ganz anderen Grund unter Druck: Für morgen erwarten die internationalen Finanzmärkte einen Zinsschritt durch die Ferderal Reserve Bank in den Vereinigten Staaten. Alle Kenndaten deuten darauf hin: Die Wirtschaft entwickelt sich stabil, die Arbeitslosigkeit verharrt auf ihrem Tiefstand bei 4,1% und die Inflation strebt in Richtung von 2%.
Spannung bereitet mit dem Blick auf den morgigen Tag vielmehr die Frage, ob die Fed auch am Tempo der geldpolitischen Wende schrauben wird. Spekulationen zufolge könnte die Fed in diesem Jahr ganze vier Mal an der Zinsschraube drehen.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.