Japan unterstützt Euro-Rettung
Japan hat mal wieder am Devisenmarkt interveniert und sich kräftig mit US-Dollar eingedeckt. Dies hatte die japanische Notenbank vor allem wegen des zuletzt sehr starken Yen gemacht. Am Freitag stand der Kurs von USD/JPY noch bei 75,68. Durch den Kauf von US-Dollar konnte der Kurs auf bis zu 79,50 gepusht werden. Allerdings haben die Märkte inzwischen wieder reagiert und den Gap teilweise ausgeglichen, der Kurs notiert aktuell bei knapp 78,00. Diese Intervention hat auch den Euro-Kurs hart getroffen, allerdings war es nicht die Absicht von Japan, dem Euro zu schaden. Im Gegenteil, laut der Nachrichtenagentur Kyodo will Japan auch künftig in den Euro-Rettungsfonds investieren.
Klaus Regling, Chef des EFSF, hatte sich in Tokio mit Vize-Finanzminister Takehiko Nakao getroffen. Bislang hat Japan ca. 20% der Schulden aus dem Rettungsfonds gekauft. Nach den Angaben der Agentur soll Japan Investitionen wie in den vergangenen zehn Monaten vornehmen. Für den Euro sind dies eigentlich gute Nachrichten, denn nur wenn auch Investoren da sind, kann der EFSF seine Wirkung entfalten. Dass sich diese Nachricht noch nicht in den Euro-Kursen widerspiegelt, ist natürlich aufgrund des Dollar-Kaufs seitens Japan verständlich. Allerdings dürfte diese Intervention am Devisenmarkt nur einen kurzfristigen Effekt haben. Künstliche Eingriffe waren für eine Währung bislang selten von längerer Dauer, es sei denn, man hat wie die SNB die eigene Währung an eine Fremdwährung gekoppelt.
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