Wirtschaft in China verliert an Kraft
China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Wirtschaftsleistung steigt im ersten Quartal um 7,7 Prozent. Dennoch liegt die Leistung in Januar, Februar und März 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Schlussquartals 2012 und damit weit hinter den Erwartungen der Experten. Doch warum schwächelt China?
Schwacher Einzelhandel schadet der Wirtschaft
Vor allem der Rückgang der Einzelhandelsumsätze von 14,8 Prozent auf "nur" noch 12,4 Prozent hat der Wirtschaftsbilanz geschadet. Gerade die Zahlen der Konsumausgaben der Bevölkerung sind ein wichtiger Indikator für das Bruttoinlandsprodukt. Experten werten die Maßnahmen der chinesischen Regierung in Peking, die Binnennachfrage anzukurbeln, zwar als Schritt in die richtige Richtung, allerdings seien diese beim Volk in Zeiten einer Rezession noch nicht richtig angekommen. Ein weiterer Stein vor den Rädern der chinesischen Wirtschaftslokomotive ist die eigene Industrieproduktion. Diese läuft eher schleppend als auf Hochtouren. Daher ähneln sich auch hier die Verlustpunkte und der Anstieg viel, im Vergleich zum Vorjahrezeitraum, um 2,1 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. Beides sind, gerade weil China nach einem schwachen Jahr 2012 (dem schwächsten seit 1999) Milliarden in eigene Konjunkturprogramme gesteckt hat, bitterere Fakten für Staatschef Xi Jinping und seine Räte.
Auswirkungen für die Weltwirtschaft
Die Prognosen erwarteten eigentlich etwas ganz anderes. Nach zuletzt stetigem Zuwachs, so waren sich Experten einig, war es eine klare Sache, dass die Wirtschaft auch in diesem Jahr um die 8 Prozent wächst. Die Berichte der chinesischen Regierung stießen demnach nicht nur in Peking auf Ernüchterung. Gerade in Europa und den USA hatte man nach der schlechten Wirtschaftsphase in den Staaten und der Euro-Krise, unter anderem in Griechenland und Zypern, auf die starke Volksrepublik gehofft.
China muss als Schwellenland mehr tun
Vergleicht man das Wirtschaftswachstum Chinas mit dem der Deutschen oder der US-Amerikaner sieht man auf den ersten Blick, dass Chinas Zahlen sehr hoch sind. Hinzu kommt, dass das Wachstumsziel der Regierung, welches für 2013 bei 7,5 Prozent liegt, trotz sinkender Zahlen erreicht wurde. Für Experten trotzdem kein Grund zur Freude, da dieses Ziel sehr vorsichtig gesetzt wurde und keinen europäischen Maßstäben entspricht. Der wichtigste Unterschied: China ist ein Schwellenland. Hier sollte die Untergrenze minimal bei 7 Prozent liegen, damit ausreichend Arbeitsplätze geschaffen und Entwicklungsprobleme gelöst werden können.
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