DailyFX: Warten auf die EZB – DAX wird langsam nervös
Zunächst müde und kraftlos in den Tag gestartet, kam am Nachmittag dann doch noch Bewegung in den deutschen Aktienmarkt. Der DAX bewegte sich nahe am Allzeithoch, als Spekulationen die Runde machten, wonach die Europäische Zentralbank auf ihrer morgigen Sitzung den Leitzins nicht senken wird. Die größten Optimisten, die darauf gesetzt hatten, verkauften dann ihre Positionen. Auch der Euro konnte sich wieder über die Marke von 1,35 zum US-Dollar retten.
Vielmehr als ein Gerücht war es nicht. Aber es zeigt einmal mehr, wie sehr die Aktienmärkte am Tropf der Notenbanken hängen und was passiert, wenn die Hoffnungen auf sich weiter öffnende Geldschleusen nicht erfüllt werden. Das gibt einen Vorgeschmack auf den morgigen Tag, wenn die Europäische Zentralbank um 13:45 Uhr und dann in der Pressekonferenz mit Mario Draghi um 14:30 Uhr Tatsachen schaffen wird.
Es bleibt weiterhin nicht sehr wahrscheinlich, dass die Geldpolitiker morgen schon eine Zinssenkung beschließen. Vielmehr sollte der verbale Grundstein für einen solchen Schritt im Dezember gelegt werden. Auch eine sofortige Maßnahme in Form eines dritten Langfristtenders (LTRO) wäre denkbar. Bleibt beides allerdings aus, könnte die Enttäuschung darüber die längst überfällige Korrektur des DAX in den Bereich der September-Hochs um 8.770 Punkte einleiten.
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Eine aktuelle Einschätzung von Jens Klatt, Marktanalyst von DailyFX, dem Portal für Marktanalysen und Finanznachrichten.
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