Deutschlands Konjunkturerwartungen rutschen auf Rekordtief
Mit der heutigen Veröffentlichung des enttäuschenden ZEW-Reports steigt der Druck auf den ohnehin geschwächten Euro stärker an. Der Kurs des Währungspaars EUR/USD stürzte auf einen Stand von 1,3596 USD und damit auf den niedrigsten Wert seit 11. Juli. Ganz andere Nachrichten kommen aus Großbritannien: Hier stieg die Inflationsrate im Juni überraschend stark auf 1,9%.
ZEW-Report liefert ernüchternde Zahlen
Dem ZEW-Report ist zu entnehmen, dass der Index für die Konjunkturerwartungen in Deutschland auf den tiefsten Stand seit 19 Monaten gefallen ist. Während er sich noch im Vormonat bei einem Wert von 29,8 bewegte, rutschte er im Juli auf 27,1 ab. Mit einem solch dramatischen Rückgang hatten die Analysten nicht gerechnet, sie waren von einem Wert um 28,0 ausgegangen.
Betrachtet man die gesamte Eurozone, fällt der Index etwas optimistischer aus. Hier stieg der Wert von 58,4 im Juni auf immerhin 61,8 an. Prognosen hatten dennoch ein etwas besseres Ergebnis von 62,3 vorhergesagt.
Inflationsrate Großbritanniens steigt auf 1,9%
Bereits seit Jahresbeginn fällt die wirtschaftliche Erholung in Großbritannien weitaus breitflächiger und stabiler aus. Entsprechend konnte das britische Statistikamt heute melden, dass die jährlichen Verbraucherpreise des Inselstaats im Juni um 1,9% zunahmen. Im Vormonat verzeichnete die Inflationsrate noch 1,5%, der starke Anstieg überraschte auch die Experten, die von einer Rate von 1,6% in diesem Monat ausgegangen waren.
Der Anstieg der Inflationsrate gilt als eines der entscheidenden Puzzleteile, die bislang auf dem Weg zu Zinsanhebungen fehlten. Erst letzte Woche entschied die Bank of England, ihre Zinsen vorerst auf dem Rekordtief von 0,5% zu belassen. Die heutigen Nachrichten verleihen den Spekulationen auf eine Erhöhung der Zinsen noch vor Jahresende neuen Auftrieb. In der Folge klettert der Kurs des Pfund Sterlings in die Nähe seines Fünfjahreshochs bei 1,7178 USD.
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