Inflationsrate der Eurozone erneut bei 0,5 Prozent
Wichtigster Tagespunkt des heutigen Donnerstags war die Veröffentlichung der aktuellen Inflationsdaten für die Eurozone. Die niedrige Inflation, gepaart mit einer schwachen Konjunkturbilanz in den Euroländern, hatte bereits in den vergangenen Monaten zu einer expansiveren Geldpolitik seitens der Europäischen Zentralbank geführt. Zuletzt senkte sie den Leitzins auf ein Rekordtief von 0,25% und startete ein Konjunkturpaket.
Verbraucherpreise drohen zu stagnieren
Es sind ernüchternde Daten, die das Statistikamt Eurostat heute an die Öffentlichkeit brachte: Die Teuerungsrate der Eurozone bleibt weiterhin sehr niedrig, im Juni stiegen die Verbraucherpreise zum zweiten Mal in Folge um lediglich 0,5%. Erst ab einer Rate von knapp unter zwei Prozent spricht die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen.
Bereits im März und Mai dieses Jahres hatte die Inflation dieses Tief erreicht, tatsächlich ist es der niedrigste Stand seit der Finanzkrise 2008 und 2009. Einen Dämpfer erhielt die Teuerungsrate in erster Linie von den Preisen für Lebens- und Genussmittel wie Alkohol und Tabak, diese verbilligten sich um durchschnittlich 0,2%. Gestiegen sind dagegen die Energiekosten - jedoch gerade einmal um 0,1%. Darüber hinaus haben sich die Nettokaltmieten und Preise für Dienstleistungen um 1,3% verteuert.
EZB spekuliert laut über expansive Maßnahmen
Mit der erneut niedrigen Inflationsrate nimmt der Druck auf die EZB, ihre Geldpolitik noch expansiver zu gestalten, weiter zu. Die Bank stand bereits durch die innerhalb der letzten Tage veröffentlichten enttäuschenden Konjunkturdaten der Euroländer unter Handlungszwang. So überrascht es nicht, dass EZB-Präsident Mario Draghi zu Wochenbeginn betonte, dass auch groß angelegte Vermögenswerteeinkäufe vollständig durch das EZB-Mandat gedeckt seien. Damit lieferte er einen eindeutigen Hinweis darauf, dass die Zentralbank über die Möglichkeit weiterer Lockerungsmaßnahmen nachdenkt.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.