ZEW-Index bekräftigt Sorgen um deutsche Konjunkturentwicklung
Noch gestern, während des Feiertages in den Vereinigten Staaten, zog EUR/USD über die Marke von 1,27 USD. Schon heute aber wendet sich das Blatt für das Währungspaar erneut: Der Euro reagierte auf den heute vorgestellten ZEW-Konjunkturindex mit einem kräftigen Kursrutsch und erreichte ein Tagestief von 1,2665 USD. Mit den veröffentlichten Zahlen scheint die konjunkturelle Krise in der Eurozone jetzt auch faktisch untermauert zu sein. Der ZEW-Index gab bereits zum zehnten Mal in Folge nach.
Weltpolitische Krisen wirken sich auf Wirtschaft aus
ZEW-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest kommentierte die ernüchternden Daten mit einem Hinweis auf die aktuellen geopolitischen Spannungen in der Welt. Die mit ihnen einhergehende Verunsicherung, nebst der weit hinter den Erwartungen zurückbleibenden konjunkturellen Erholung innerhalb der Eurozone, übt einen ganz entscheidenden Einfluss auf die trüben deutschen Wachstumsaussichten aus.
Für den Monat Oktober fielen die Konjunkturerwartungen um weitere 10,5 Punkte und erreichten damit ein Minus von 3,6 Punkten. Erstmals seit November 2012 liegt der Index damit im negativen Bereich, vom langfristigen angestrebten Mittelwert bei 24,5 Punkten hat sich die deutsche Konjunktur inzwischen weit entfernt.
Ökonomen geben ernüchternde Zukunftsperspektiven
Insgesamt zeigt sich die Wirtschaft in ihren Bewertungen sehr pessimistisch, die ZEW-Experten gehen mittelfristig gar von einer fortschreitenden Verschlechterung ihrer Lage in Deutschland aus, so Fuest. Diesen grundlegenden Pessimismus dürften die kürzlich vorgelegten und mindestens ebenso enttäuschenden Zahlen zu Industrieproduktion und Export noch geschürt haben. Entsprechend sank die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland um 22,2 Punkte auf gerade einmal 3,2 Punkte.
Insgesamt senden diese Daten kein gutes Signal für die deutsche BIP-Entwicklung im letzten Jahresquartal. Nach einem starken Jahresauftakt konnte die Wirtschaft die an sie gestellten Erwartungen nicht erfüllen, Ökonomen korrigierten deshalb ihren Ausblick für 2014 und 2015 kräftig nach unten.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.