EZB-Entscheid wirft Schatten vorraus: Euro im Tiefflug
Ein Tag vor dem spannenden Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank fällt der Wert des Währungspaars EUR/USD auf ein Zweijahrestief zurück. Der Euro erreichte ein Sitzungstief von 1,2323 USD und damit seinen niedrigsten Stand seit August 2012. Auch in seiner darauffolgenden Erholungsbewegung gelang es ihm nicht, die Marke von 1,24 USD zu durchbrechen. Die Anleger erwarten von der morgigen Sitzung einen klaren Entscheid hin zu weiterführenden geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen durch die EZB.
Märkte setzen auf einen expansiven Kurs
Geht es nach den Finanzmärkten, so scheint der Ausgang der morgigen Zentralbanksitzung bereits gesetzt: Schließlich hat Mario Draghi bereits in den letzten Wochen seine Bereitschaft zu außergewöhnlichen Maßnahmen signalisiert. Mit diesen Äußerungen gelang es ihm immer wieder, den europäischen Aktienkursen und damit auch dem DAX Aufwind zu verleihen.
Es steht viel auf dem Spiel, schließlich geht es bei dieser Sitzung um die Ausweitung des Maßnahmenkatalogs um Unternehmens- oder gar Staatsanleihen. Diese gelten weithin als letztes Mittel einer Zentralbank, um eine Deflation abzuwenden und haben bereits im Vorfeld heftige politische Auseinandersetzungen ausgelöst. Selbst rein verbale Signale, die darauf deuten, dass die EZB diesen Kurs verfolgen wird, würde die europäische Gemeinschaftswährung mächtig unter Druck setzen.
Es wird spannend für Euro und Dax
Die expansive Geldpolitik der Zentralbank hat bereits zu einer beträchtlichen Abwertung des Euros geführt. Seit Mai hat er zehn Prozent seines Werts gegenüber dem US-Dollar einbüßen müssen, erst heute erreichte die Währung ein neues Zweijahrestief. Gewinner einer expansiveren Geldpolitik wäre in jedem Fall der DAX. Für ihn bestünden bei positivem Ausgang der kommenden Sitzung Aufstiegschancen bis an die Obergrenze des aktuellen Aufwärtstrendkanals bei rund 10.100 Punkten.
Dennoch zeigen sich Marktexperten nicht überzeugt. Schließlich wäre es für die Zentralbank unüblich, solche gravierenden Entscheidungen kurz vor Jahresende zu verkünden. Sollten sich die Notenbanker also zögerlich zeigen, könnten sie damit eine große Korrekturbewegung auf dem Aktienmarkt auslösen. Gesichert ist letztlich nur eines: Euro und DAX stehen volatile Tage bevor.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.