Euro-Kurs bricht auf Neunjahrestief ein
Während des zurückliegenden Wochenendes hat sich der anhaltende Abwärtstrend der europäischen Gemeinschaftswährung zusätzlich verschärft: Gegenüber dem US-Dollar sackte der Euro unter die Unterstützungsmarke von 1,20 USD und notierte zuletzt bei 1,1858 USD. Bereits am Wochenende erreichte der Kurs bei 1,935 USD ein Mehrjahrestief, heute handelt der Euro bei seinem niedrigsten Wert seit Februar 2006. Als Grund für den neuerlichen Absturz können die Spekulationen um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone gelten.
Griechenland weiterhin im Fokus
Nach den Feiertagen kam die Gerüchteküche um einen bevorstehenden Politikwechsel in Griechenland kräftig ins Brodeln. Zeitungsberichten zufolge stuft die Bundesregierung einen Austritt des Landes aus der europäischen Währungsunion gar als verkraftbar ein. Am Devisenmarkt hingegen sorgt dieser Zukunftsausblick für gereizte Gemüter. Die Anleger blicken misstrauisch gen Griechenland, wo in drei Wochen Neuwahlen über die Zukunft des Landes entscheiden sollen. Große Chancen auf die Mehrheit im Parlament hat die oppositionelle Partei Syriza, die sich klar gegen das auferlegte Sparprogramm positioniert.
Rutscht der Euroraum in die Deflation?
Darüber hinaus wirken sich noch weitere Faktoren schwächend auf den Stand des Euros aus. Während die Federal Reserve Bank in den Vereinigten Staaten bereits die Rückkehr zu einer normalen Geldpolitik vorbereitet, hinkt die Konjunktur Europas den Erwartungen hinterher. Hierzulande werden die Leitzinsen noch für längere Zeit auf ihrem Rekordtief verweilen.
Der geplante Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank mag politisch umstritten sein, doch Mario Draghi ist bereits dabei, Realitäten zu schaffen. Allein die Ankündigung der rigorosen Maßnahmen der Zentralbank genügte, um die Gemeinschaftswährung auf eine Talfahrt zu schicken. Im Laufe des Tages werden aktuelle Zahlen zur Inflationsrate im Euroraum veröffentlicht, Experten rechnen mit einer Deflation von 0,1%.
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