Euro rutscht auf Zwölfjahrestief
Dieser Tage ist der Tiefflug der europäischen Gemeinschaftswährung kaum noch zu bremsen. Mehrere Unterstützungslinien durchbrach der Euro seit Bekanntgabe des Anleihenkaufprogramms durch die Europäische Zentralbank. Am heutigen Mittwoch stürtzte der Kurs auf einen neuen Tiefstand bei 1,064 USD und erreichte damit ein Zwölfjahrestief. Als nächste Marke wird wohl die 1,05 USD getestet, der Wert der Gemeinschaftswährung steuert auf seinen Stand vom März 2003 zu.
Draghi voll des Lobs zu QE-Maßnahmen
EZB-Chef Mario Draghi scheint diese Entwicklung ausdrücklich zu begrüßen und verleiht ihr durch seine öffentlich geäußerten Worte zusätzliche Geschwindigkeit. Der oberste Währungshüter brachte seine entschlossene Haltung zu dem expansiven geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank zum Ausdruck, die zu dem akuten Wertverfall des Euros führte. Die Anfang der Woche gestarteten Anleihenkäufe seien zwar ein durchaus unkonventionelles Mittel, sie wirkten sich jedoch stimulierend auf die Wirtschaft aus und helfen der Zentralbank damit, die Verbraucherpreisentwicklung in der Eurozone zu stabilisieren. Die dramatische Entwicklung des Wärhungskurses der vergangenen Tage wirft jedoch die Frage auf, ob die ergriffenen Maßnahmen womöglich zu gut funktionieren und das Vertrauen der Anleger verspielen.
EZB und Fed driften auseinander
Gänzlich gegensätzliche Signale dringen derzeit aus den Reihen der amerikanischen Federal Reserve Bank an die Öffentlichkeit und führen zur verstärkten Nachfrage der Anleger nach dem US-Dollar. Gerüchten an den Finanzmärkten zufolge könnte bereits zur Jahresmitte die Zinswende in den Vereinigten Staaten gestartet werden. Die gänzlich unterschiedlichen geldpolitischen Ausrichtungen der beiden Zentralbanken lasten schwer auf dem Wert des Euros und befeuern die Unterstützung für den ohnehin starken Greenback. Sollte die für kommende Woche erwartete Stellungnahme der amerikanischen Zentralbank Hinweise dafür liefern, dass diese ihre abwartende Haltung aufgibt und damit der Weg für eine Anhebung der Leitzinsen frei wird, dürfte das Währungspaar EUR/USD noch weiter an Boden verlieren.
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