Glück oder Strategie? Poker und Forex besitzen erstaunliche Gemeinsamkeiten
Ist der Forex-Handel ein Glücksspiel wie Poker? Erfahrende Trader würden sich auf den ersten Blick sicherlich vehement gegen diese Theorie wehren, dennoch hat das schlaue Vermögensgeschäft mehr mit einem Pokerspiel gemeinsam, als man zunächst annehmen mag - besonders wenn es sich in beiden Bereichen um echte Profis handelt, die damit jeweils ihren Lebensunterhalt verdienen. Ein Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Pokern und Forex zeigt, wie ähnlich beides sein kann.
Übung macht den Meister
Anders als zunächst angenommen, hat Pokern selbst wenig mit "Glück" zu tun, sondern ist vielmehr ein schlaues Spiel mit einer Vielzahl von Varianten und Regeln, das eine Menge strategisches Denken wie auch psychologisches Geschick erfordert. Mit illegalen Runden in verrauchten Hinterzimmern, samt dem sprichwörtlichen Ass im Ärmel, hat der Kartenspielklassiker heute kaum noch etwas zu tun. Im Gegenteil, dank Pokerkursen kann es richtig gelernt werden, viele Internetseiten geben zudem Auskunft über die diversen Poker-Regeln und -Varianten. Zahlreiche anerkannte internationale Turniere sind Schachturnieren ähnlich und viele Pokerprofis konnten ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Wobei diese soliden Spieler oftmals nicht als Gambler, sondern smarte Geschäftsleute bezeichnet werden. Selbst wer bereits über 500 Spielstunden für sich verbuchen kann, kann nicht mit großem Verdienst rechnen - weshalb stets dazu gelernt und sich fortgebildet werden muss. Das Gleiche gilt für Forex, auch hier ist kein Meister vom Himmel gefallen - als Neuling mit einer Menge Geld einzusteigen wäre eher verheerend.
Mit 4 Billionen US-Dollar Tagesvolumen ist der Forex-Markt der größte und liquideste der Welt, und im Grunde ist die Idee simpel: es geht lediglich darum zu wetten, welche Währung gegenüber welcher an Wert verliert und wann geschickt verkauft und gekauft werden soll. Das Regelwerk von Forex muss man dennoch kennen und natürlich ausführlich über längere Dauer den Markt studieren, um entsprechend schnell und zielsicher handeln zu können. Weniger als 10% der Trader sind langfristig erfolgreich - und damit ist Forex nicht zuverlässiger als ein Pokerspiel.
Forex-Trading - Handeln jederzeit und von überall
Chancen rund um die Uhr
Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Beschäftigung rund um die Uhr, unabhängig vom Aufenthaltsort - ganz gleich ob per Smartphone, Tablet oder Computer: Internet-Casinos wie auch der Forex-Markt haben 24 Stunden am Tag geöffnet, Börsenzeiten und internationale Zeitzonen spielen dabei also kaum noch eine Rolle, was Profis wiederum die verlockende Chance bietet ihren Arbeitsalltag ganz flexibel zu gestalten.
Welche Rolle spielt Glück bei Pokern und Forex?
Wie viel Glück ist nun tatsächlich bei Pokern und Forex-Trading im Spiel? Ganz gleich, wie erfahren man ist, Spannung und Nervenkitzel in beiden Bereichen kommt daher, das in der Tat immer ein Quäntchen Glück dabei ist. Beim Pokern kann schlau "geblufft" werden, was den Gegner zum Aufgeben verleiten kann, selbst wenn das eigene Blatt nicht sehr gut ist. Welche Karten die Mitspieler ziehen und wie sie handeln, darauf hat auch der beste Spieler keinen Einfluss. Bei Forex sieht das ähnlich aus, denn ungeahnte Marktbewegungen können für Überraschungen sorgen.
Die Kursbewegungen sind nach wie vor das Ergebnis menschlicher Entscheidungen, nur ein ganz geringer Teil des Marktgeschehens kann aus rational ermittelten Positionen, die auf den sogenannten Doji- und Chart-Formationen basieren, ermittelt werden. Doch genau darin liegt, wie auch beim Poker, die Faszination des Geschäfts. Gewinne und Verluste sind jederzeit möglich, eine wirklich positive Bilanz wird sich jedoch nur auf Dauer und aufgrund konstanter Beschäftigung und schlauer Kalkulation ergeben. Bei Pechsträhnen sofort das Handtuch zu werfen, wäre deshalb eine Fehlentscheidung. Geduld, Konsequenz und ein kühler Verstand, der nicht durch Emotionen beeinträchtigt wird, führen am ehesten zum Erfolg und den erwünschten Resultaten.
Poker-Profis sind weniger Glücksspieler als smarte Geschäftsleute
Wichtig ist es dabei natürlich auch schlau zu kalkulieren, überschaubare Risiken einzugehen und natürlich den Einsatz so zu bestimmen, dass ein entsprechender Erfolg möglich ist, jedoch ein gefährlicher Verlust vermieden werden kann. Wer zu schnell sein Budget ausgeschöpft hat oder beim Pokern wie auch bei Forex Pleite geht, wird die negativen Nebenwirkungen beider Geschäfte schmerzhaft kennenlernen.
Ein schlaues Bankrollmanagement
Der Forex Mark unterliegt erheblicher Varianz, und genau da liegt das Risiko. Wer 50 Prozent seines verfügbaren Kapitals einsetzt und verliert, geht sicherlich im Nu "broke", wer nur 5% oder weniger investiert, kann langfristig bessere Resultate erzielen, wenngleich sich diese langsamer, über die Zeit hinweg einstellen. Gleiches gilt beim Poker, wo mindestens ebenso große Varianz besteht. Erfahrene Pokerspieler verstehen es ihre Limits schlau zu wechseln, sie wissen, wann sie aufhören müssen und entscheiden, wann sie kurzfristig mit No-Limit Strategie und über mehrere Runden hinweg mit Fixed-Limit-Strategie spielen. Diese Einsatz-Limits hängen sowohl beim Pokern wie auch bei Forex natürlich nicht nur von den persönlichen Fähigkeiten ab, sondern eben auch vom verfügbaren Budget und richtigen Bankrollmanagement, das stets im Vorab klar definiert sein sollte, um sich nicht zu kurzsichtigen Entscheidungen verleiten zu lassen.
Die Psychologie von Forex und Poker
Die nervliche Belastung kann deshalb bei Forex-Handel wie auch beim Pokerspiel enorm sein, und gerade rationales Handeln, unabhängig von schwankenden Gefühle, muss auf Dauer gelernt werden. Im Währungsmarkt spielt Psychologie eine erhebliche Rolle - wer menschliches Verhalten kühl analysiert, kann Marktentwicklungen vorhersagen, bevor sie passieren. Ein Wachstumsmarkt wird beispielsweise Investitionen auslösen, während eine Wirtschaftskrise oft panische Verkäufe mit sich bringt, um größere Verluste zu vermeiden. Beim Poker gilt Ähnliches - sitzt ein Mitspieler auf Scared Money - also Geld, das man Angst hat zu investieren - kann dieser durch hohe Wetteinsätze leicht zum Aufgeben gezwungen werden, selbst wenn er eigentlich mitziehen wollte und ein gutes Blatt hatte. Wer gut beobachtet und sein "Pokerface" bewahrt, kann besser punkten.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.