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Geschrieben von forextotal am 27. Februar 2015
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Grundlagen der Pivot-Strategie

Trading-Chart

Im Forex-Handel besteht die besondere Herausforderung darin, günstige Kaufs- und Verkaufspositionen aus den Chartdaten herauszuarbeiten. Als wichtiges Werkzeug für diese Kursanalyse gelten bereits seit vielen Jahren die sogenannten Pivot-Punkte, anhand derer sich wichtige Unterstützungs- und Widerstandsniveaus ablesen lassen. Im Grunde beruht die Pivot-Strategie auf nichts anderem als im Chart abgebildete horizontale Begrenzungslinien, die sich aus den Daten vergangener Handelssitzungen ergeben.

Was sind Pivot-Punkte?

Selbst in Zeiten des softwaregestützten Handels nehmen die Pivot-Punkte noch eine wichtige Funktion für die Handelstreibenden ein. Täglich werden sie von zahlreichen privaten Anlegern aber auch in großen Finanzinstitutionen verwendet. Ihre Zuverlässigkeit erweisen sie besonders in volatilen Marktphasen, während der der Kursverlauf kaum zu Ruhe kommt. Daneben bietet die Technik in sehr kurzfristigen Charts von nur wenigen Minuten eine wichtige Orientierung.

Pivot-Punkte beruhen immer auf den Daten einer vorangegangenen Handelsperiode. Häufig werden Zahlen des Vortages oder auch der Vorwoche herangezogen, anhand derer Aussagen über günstige Ein- und Ausstiegspunkte getroffen werden können. Dabei sind die Handelswerte des Vortages besonders wertvoll, sie bieten mit den Kaufs- und Verkaufspunkten der Trader wichtige Informationen. Zur Berechnung der Pivot-Punkte dienen die jeweiligen Eröffnungs- und Schlusskurse sowie die Tageshochs- und tiefs. Aus diesen lässt sich der Haupt-Pivot-Punkt berechnen, der wiederum über die weiteren Pivot-Punkte bestimmt.

Vorsicht: Da der Forex-Markt während der Werktage rund um die Uhr geöffnet ist, lässt sich kein eindeutiger Schlusskurs festlegen. Die Schlusszeiten der verschiedenen Märkte bringen auch unterschiedliche Schlusskurse mit sich, die sich auf die Berechnung auswirken. Deshalb muss eine bestimmte Tradingsession gewählt werden, die meisten Teilnehmer am Forex-Markt verwenden 16:00 Uhr EST, der New Yorker Bankenschluss.

Wie werden die Pivot-Punkte berechnet?

Haupt-Pivot

Grundlage für die Berechnung aller Pivot-Punkte ist der Haupt-Pivot, abgekürzt P-P. Dieser Punkt ergibt sich je nach gewählter Periode aus den Vortagesdaten (Tages-Pivot), dem Eröffnungskurs sonntagnachts und dem Schlusskurs am Freitag (Wochen-Pivot) oder dem Eröffnungs- und Schlusskurs des ersten und letzten Tages im Monat (Monats-Pivot). Ein Aufwärtstrend lässt sich leicht erkennen, wenn der Kurs oberhalb des Haupt-Pivots notiert - ein sicheres Zeichen für Long-Trades. Im Umkehrschluss gilt natürlich auch, dass es an der Zeit für Short-Trades ist, wenn sich der Kurs unterhalb des Haupt-Pivots bewegt.

Haupt-Pivot = (höchster Kurs + niedrigster Kurs + letzter Kurs) / 3

Widerstands-Pivots

Als Widerstands-Pivots werden die Punkte bezeichnet, die sich im Chart oberhalb des Haupt-Pivots befinden. Üblicherweise erkennt man sie anhand der Abkürzungen R1, R2, etc. Je nach Kursverlauf kann jeder Widerstands-Pivot zu einem Unterstützungs-Punkt werden, sobald er durchbrochen wird und der Kurs anschließend wieder auf das markierte Niveau zurückfällt.

Erstes Widerstandsniveau R1 = (Haupt-Pivot * 2) - niedrigster Kurs

Zweites Widerstandsniveau R2 = Haupt-Pivot + (höchster Kurs - niedrigster Kurs)

Unterstützungs-Pivots

Unterhalb des Haupt-Pivots sind die Unterstützungs-Pivots angesidelt, sie werden mit S1, S2, etc. abgekürzt. Auch für Unterstützungs-Pivots gilt: Werden sie durchbrochen, kann der Pivot-Punkt im weiteren Kursverlauf zum Widerstand werden.

Erstes Unterstützungsniveau S1 = (Haupt-Pivot *2) - höchster Kurs

Zweites Unterstützungsniveau S2 = Haupt-Pivot - (höchster Kurs - niedrigster Kurs)

Mid-Pivots:

Zusätzlich zu den Unterstützungs- und Widerstandslinien können auch noch Mid-Pivot-Linien in den Chart eingezeichnet werden. Sie beruhen auf Punkten, die zwischen den errechneten Pivot-Punkten liegen und werden als M1, M2, etc. markiert.

M1 = (S2+S1)/2

M2 = (S1+PP)/2

M3 = (R1+PP)/2

M4 = (R2+R1)/2

Wie handelt man anhand von Pivot-Punkten?

In erster Linie sollen die Pivot-Punkte dem Trader eine wichtige Orientierung im Chart geben. An ihnen lässt sich leicht ablesen, ob ein Auf- oder Abwärtstrend vorliegt, ob Einstiegs- oder Ausstiegschancen bestehen oder ob sich der Kursverlauf bald wenden wird. Generell gilt: Liegen mehrere Pivot-Punkte nahe beieinander - beispielsweise der Wochen- und Tages-Pivot -, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs in diesem Bereich umkehrt.

Darüber hinaus bieten sich die berechneten Pivot-Punkte auch als Take-Profit, also zur Gewinnmitnahme an. Genauso lässt sich auch die Stop-Loss-Marke anhand der Pivot-Punkte setzen. Auf diese Weise tragen die Widerstands- und Unterstützungslinien maßgeblich zum Risikomanagement bei. Erfahrene Marktteilnehmer kombinieren gar die Pivot-Strategie mit anderen Indikatoren wie dem Gleitenden Durchschnitt. Auf diese Weise erhalten sie noch zuverlässigere Auskünfte über mögliche Trendbewegungen.

Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.

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