BoE schickt Sterling-Kurs auf Talfahrt
Seit Donnerstag kennt der Kurs des britischen Pfunds nur noch eine Richtung: steil abwärts. Mit einer Veränderung der Zinspolitik auf der gestrigen BoE-Sitzung hatte wohl kaum ein Anleger fest gerechnet, doch dass die britischen Zentralbanker auf weitere Lockerungen hinweisen würden, löste an den Märkten empfindliche Irritation aus. Galt doch die britische Notenbank als möglicher Kandidat für baldige Zinsverschärfungen. Zuletzt notierte das Cable genannte Währungspaar GBP/USD bei 1,3100 USD.
Lockerungsmaßnahmen im Gespräch
Großbritannien hat spätestens seit dem Brexit-Votum seiner Bürger ein ernstzunehmendes wirtschaftliches Problem. Experten blicken besorgt in die Zukunft des Inselstaats und dieses Stimmungstief scheint jetzt auch die Notenbanker der Bank of England erfasst zu haben.
Sie vollführten in den Augen der Anleger an den Devisenmärkten eine 180-Grad Wendung in ihrer Haltung: Erwartete man bislang, dass sie sich für eine Anhebung des Leitzinses aussprechen würden, deuteten sie am Donnerstag im Gegenteil auf eine Zinssenkung hin. Sie sprachen sich auf ihrer jüngsten Sitzung für die Beibehaltung der aktuellen Zinssätze auf ihrem derzeitigen Rekordtief von 0,25% aus und drohten mit weiteren Lockerungsmaßnahmen, sollte die Dynamik in der Wirtschaft des Landes nicht anziehen.
Pessimistischer Ausblick
Tatsächlich fiel diese Leitzinsentscheidung der britischen Zentralbank ganz ohne Gegenstimmen aus. Unter den Zentralbankern herrscht also Einigkeit in ihrem Pessimismus: Für die zweite Hälfte des Jahres erwarten die Ausschussmitglieder laut Protokoll einen deutlichen Rückgang im wirtschaftlichen Wachstum.
Zwar sei eine realistische Einschätzung für das kommende Jahr 2017 derzeit nur schwer möglich, doch bereits jetzt signalisiert man die Bereitschaft zum Handeln, sollte sich die Wirtschaft nicht erholen können. Schon im November könnten sich die Entscheidungsträger der BoE für eine Absenkung der Leitzinsen aussprechen.
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