Brexit drückt auf Pfund-Kurs
Gerne spielt der britische Premierminister Cameron mit dem Szenario Brexit, also dem Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union, um politischen Druck auf seine Amtskollegen auszuüben. Noch in diesem Jahr sollen über einen Volksentscheid die Staatsbürger des Landes über den Verbleib im Bündnis entscheiden. Doch bereits heute sind die Auswirkungen eines möglichen Ausstiegs deutlich im Kurs des Pfunds abzulesen.
Keine Aussicht auf Zinsschritte
Schon seit Wochen kriselt es im Wechselkurs des britischen Pfunds, heute erreichte GBP/USD mit 1,4259 USD sein niedrigstes Niveau seit Monatsbeginn. Verglichen mit der Wertentwicklung des Euros sieht es gar noch düsterer aus. Seit November letzten Jahres rutschte die Währung kontinuierlich ab, zeitweise bis unter die Marke von 1,28 Euro.
Freilich gibt es neben den Brexit-Ängsten noch weitere Punkte, die sich als Begründung für diesen Wertverlust anführen lassen. Am schwersten wiegen wohl die verlorenen Zinsfantasien der Anleger. An den Märkten gibt es kaum noch Illusionen darüber, dass die Bank of England in nächster Zeit an der Zinsschraube drehen wird. Ausbleibende Inflationssteigerung und eine schwache Konjunktur veranlassten den Notenbankchef Mark Carney dazu, sämtliche Zinsspekulationen im Keim zu ersticken.
Damoklesschwert EU-Ausstieg
Sollte der Brexit tatsächlich Realität werden, lässt sich bereits heute abschätzen, dass dieser mit einem immensen Wertverlust des britischen Pfunds verbunden sein würde. Die Anleger jedenfalls reagieren auf dieses Thema äußerst nervös, allein die anhaltende Diskussion ließ den Kurs immer wieder einknicken.
Deshalb kommt dem heutigen EU-Gipfel in Brüssel für den weiteren Verlauf eine große Bedeutung zu. Politische Erfolge für David Cameron dürften den Brexit-Befürwortern im Land etwas Wind aus den Segeln nehmen. Scheitert er mit seinen umstrittenen Forderungen allerdings, würde dies die Debatte nur noch weiter anheizen und damit den Druck auf das Pfund erhöhen.
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