Deutsche Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal
Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen bedeuten einen herben Rückschlag für die deutsche Wirtschaft. Deren Wachstum ist laut dem Bericht im zweiten Quartal erstmals seit Anfang 2013 rückläufig. Auf diese Nachrichten reagierte die europäische Gemeinschaftswährung mit einem Kursrutsch nahe ihres Neunmonatstiefs von 1,3332 USD.
Zahlen vom starken ersten Quartal beeinflusst
Wirtschaftswissenschaftler waren bereits auf eine Enttäuschung eingestellt. Sie hatten der deutschen Konjunktur eine Kontraktion von 0,1% prognostiziert. Dass das Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum von April bis Juni nun doch um 0,2% und damit stärker als erwartet sank, begründete das Statistische Bundesamt mit dem ungewöhnlich starken ersten Jahresviertel. Zuletzt hatte es einen solchen Rückgang im ersten Quartal 2013 gegeben, als das Bruttoinlandsprodukt gar ein Minus von 0,4% verzeichnete.
Tatsächlich legte die Wirtschaft in Deutschland zu Jahresbeginn ein ungewöhnlich schnelles Wachstum vor. In den Monaten von Januar bis Ende März stieg die Konjunktur um 0,7%. Das Bundesamt setzte die beiden Zahlen in ein klares Verhältnis: Da das erste Jahresviertel von einer sehr milden Witterung geprägt war, konnte es die Wirtschaft besonders gut für sich nutzen. Dadurch fiel im Gegenzug die sonst übliche Frühjahresbelebung im zweiten Quartal geringer aus.
Exporte nehmen ab, Konsum bleibt stabil
Schwache Exportzahlen trugen ihren Teil zu dieser Entwicklung während der vergangenen drei Monate bei. Sie stiegen im Vorquartalvergleich nicht so stark wie die Importe und wirkten sich auf diese Weise negativ auf die Wirtschaftsentwicklung aus. Der Konsum hingegen entwickelte sich stabil und bietet keinen Grund zur Sorge.
Allgemein lässt sich sagen, dass die Konjunktur an Dynamik verloren haben mag, im Vergleich zum Vorjahr jedoch stieg sie stetig an: Das Bruttoinlandsprodukt des vergangenen Jahresviertels liegt um 0,8% höher als im gleichen Quartal 2013.
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