Drohende Wirtschaftsblase drängt BoE zum Zinsentscheid
Die Angst vor einer sich anbahnenden Immobilienblase treibt die Notenbanker Großbritanniens um. Ihre ersten bedrohlichen Vorzeichen lassen sich an der Entwicklung der Immobilienpreise in diesem Jahr ablesen: Zehn Prozent lagen diese über denen des Vorjahrs, im Londoner Großraum haben sie sich gar verdoppelt. Es ist in den Köpfen der Inselbewohner fest verankert, welche Unsummen sie die letzte Blase gekostet hat, die die Finanzkrise 2008/2009 einleitete.
Vorsitzender Carney offen für Zinsanhebungen
Entsprechend offen zeigen sich die Verantwortlichen der Bank of England neuerdings, wenn sie auf eine mögliche Anhebung der Leitzinssätze angesprochen werden. Für ihren neuen Gouverneur steht fest: Die Zinsen werden schon bald steigen, dennoch werde die Erhöhung Schritt für Schritt erfolgen und vorerst begrenzt bleiben.
Gleichzeitig zeigte er sich besorgt und äußerte, dass er in einer Immobilienblase das derzeit größte Risiko für die britische Wirtschaft sieht. Nicht zuletzt stellt der Immobilienmarkt auch eine traditionelle Alterssicherung für viele Briten dar.
Stabiles Wachstum stützt Pfund-Kurs
Noch in ihrer letzten Sitzung hatte die BoE von einer Erhöhung der Leitzinsen abgesehen und auch das Anleihenkaufprogramm nicht angerührt. Doch die Wirtschaftsdaten aus Großbritannien zeugen von dem unaufhaltsamen Wachstum auf der Insel. Es wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach bei 3,2% liegen und damit weitaus höher als in jedem anderen europäischen Land.
Der Zeitpunkt für Zinserhöhungen scheint also günstig und die Anleger zeigten sich von den jünsten Äußerungen des BoE-Gouverneurs begeistert. Gegenüber dem Euro setzte das Pfund seinen Erfolgskurs fort. Während dieser noch im Frühjahr 84 Pence wert war, sind es derzeit nur noch knapp 79 Pence. Auch gegenüber dem Dollar konnte sich das Pfund behaupten, am heutigen Vormittag erreichte es einen Wert von 1,6024 USD und damit seinen höchsten Stand seit 30. Oktober.
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