Euro notiert vor EZB-Ratssitzung etwas höher
Im Vorfeld der monatlichen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank hält sich der Euro stabil über seinem Tief von 1,2570 USD und handelte zuletzt bei 1,2639 USD. Dennoch bleibt der Druck auf die gesamteuropäische Währung bestehen, neueste Wirtschaftsdaten aus der Eurozone sendeten alarmierende Signale. Die Anleger erwarten in dieser Situation den Beschluss neuer Maßnahmen, um ein mögliches Deflationsrisiko von der Region abzuwenden.
Prekäre Wirtschaftslage in den EU-Ländern
Am gestrigen Mittwoch veröffentlichte Daten belegen einen überraschenden Rückgang der Industrieproduktion im Juni. Damit zeigt sich erneut, wie angeschlagen die wirtschaftliche Situation der EU-Länder ist. Längst ist die noch zu Jahresbeginn getroffene Prognose einer Wachstumsrate von 1,8% außer Reichweite. Der jüngste Einkaufsmanagerindex lässt sogar für den Krisenprimus Deutschland auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Leistung bis zum Jahresende schließen. Hinzu kommen die früher in der Woche publizierten Zahlen, die der Inflationsrate einen Rückgang auf ein neues Fünfjahrestief bei 0,3% bescheinigen.
Neue Maßnahmen gelten als unwahrscheinlich
Experten jedoch schenken Spekulationen um mögliche neue Maßnahmenbeschlüsse seitens der EZB wenig Glauben. Sie rechnen nicht mit neuen Beschlüssen, solange nicht die in der Vergangenheit bereits getroffenen Entscheidungen umgesetzt sind. Obwohl EZB-Chef Mario Draghi sich bereits mehrfach zur Möglichkeit des Ankaufs von Staatsanleihen geäußert hat, gilt auch deren Umsetzung als höchst unwahrscheinlich. Schließlich betrachten gerade Stabilitätsländer wie Deutschland, die Niederlande und Finnland dieses so genannte Quantitative Easing (QE) als gefährlich.
Tatsächlich sind von der Sitzung vielmehr Einzelheiten zu den zuletzt beschlossenen Wertpapierkäufen zu erwarten. Das Volumen dieser Kreditverbriefungen wird auf 500 Milliarden Euro geschätzt, ist seitens der Zentralbank bislang jedoch nicht bestätigt.
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