Euro steigt auf Jahreshoch
Nach dem Willen der EZB liegt der europäische Leitzins derzeit auf einem Rekordtief, Milliarden werden jeden Monat in die Finanzmärkte gepumpt, Anleger erhalten auf ihr Erspartes kaum noch Zinsen und jetzt sind auch noch die Umlaufrenditen erstmals auf 0,0% gesunken. Für Anleihen der Bundesrepublik gibt es also keine Zinsen mehr, ein weiterer Rückschlag für die Sparer. Und was macht der Euro? Die Gemeinschaftswährung steigt unaufhaltsam, am heutigen Vormittag erreichte sie ihr Jahreshoch bei 1,1454 USD - ein Kuriosum, das sich allein durch äußere Umstände erklären lässt.
Zinsdruck lastet schwer auf US-Dollar
Es sind in erster Linie die Spekulationen auf die künftige Zinspolitik in den Vereinigten Staaten, die der europäischen Gemeinschaftswährung dieser Tage solch starken Auftrieb verleihen. Die Anleger richten sich auf eine lange anhaltende Phase niedriger Zinsen ein, der US-Dollar knickt unter diesem Druck ein.
Nur so ist zu erklären, wie es der Euro am heutigen vormittag schaffte, um einen halben Cent zuzulegen - damit bewegte er sich erneut auf dem Niveau des vergangenen Spätsommers. Zu mächtig wirken derzeit die Kräfte von USA und China, den Dollar zu schwächen, als dass die Politik der EZB eine reelle Chance hätte, auf den Kurs der eigenen Währung nachhaltig Einfluss zu nehmen.
Fed-Mitglieder stehen Rede und Antwort
Dieser Dienstag könnte noch ein spannender Tag werden für den Kursverlauf des Währungspaars EUR/USD. Insgesamt drei Reden von hochrangigen amerikanischen Währungshütern stehen auf dem Wirtschaftskalender, unter ihnen Philadelphias Fed-Chef Patrick Harker, seit kurzem erst Mitglied des FOMC-Auschusses.
Ob sich die heutigen Impulsgeber mehr als nur in kurzen Volatilitätssprüngen im Kurs des Währungspaars verewigen können, bleibt abzuwarten. Fed-Chefin Janet Yellen jedenfalls hatte zuletzt die Erwartungen weiterer Zinsschritte ausgebremst.
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