Euro unter Druck
Schwere Zeiten sind dieser Tage für die europäische Gemeinschaftswährung angebrochen. Der Kurs der gesamteuropäischen Währung Euro geriet in dieser noch jungen Handelswoche gleich von mehreren Seiten unter Druck: Da sind zum einen die aufbrodelnden Spekulationen um eine baldige Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten. Zugleich aber ist es Europa selbst, das die eigene Währung belastet. Zum einen mit den Sorgen um den möglichen politischen Rechtsruck in Frankreich, zum anderen mit der neu aufkeimenden Schuldenkrise in Griechenland.
Konjunkturdaten lassen Anleger kalt
Eigentlich hätte es ein guter Tag für den Euro an den Finanzmärkten werden können. Die Kennzahlen jedenfalls strotzen nur so von Optimismus: Laut dem Einkaufsmanagerindex von Markit ist die Stimmung in den Unternehmen auf ihren höchsten Stand innerhalb der vergangenen sechs Jahre geklettert. Eindeutiger Branchenprimus ist der Dienstleistungssektor, der in der Befragung besonders gut abschnitt. Ein Signal an die EZB zur Abkehr von ihrer lockeren Geldpolitik sind die vorgelegten Zahlen jedoch nicht. Und damit ändern sie nichts am grundlegenden Dilemma, in dem sich der Euro aktuell befindet.
US-Dollar profitiert von Zinsspekulationen
Anders als in Europa nämlich ist die Abkehr von der Niedrigzinspolitik in den Vereinigten Staaten bereits im vollen Gange. Am Dienstag wies ein Vertreter der Federal Reserve Bank bereits ganz deutlich auf eine mögliche Leitzinsanhebung im März hin. Der US-Dollar-Index kletterte daraufhin auf 101,50. Weitere Hinweise auf die Pläne der amerikanischen Zentralbanker könnte das für morgen erwartete Protokoll der Januarsitzung der Fed geben.
Gegen einen solcherart erstarkten Greenback kommt der Euro derzeit einfach nicht an. Zu gewichtig sind da die Sorgen um die politische Zukunft Europas. Die anstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich könnten mit der Rechtsaußen-Kandidaten Marine Le Pen den Zusammenhalt der Gemeinschaft gefährden.
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