Expansive Geldpolitik lässt Yen abstürzen
Japans Zentralbank hat heute angekündigt, in ihrem Kampf gegen die Deflation zu neuen, extremeren Mitteln zu greifen. Mit einer Ausweitung ihrer Geldpolitik plant sie, weitere Billionen Yen in die Märkte zu pumpen und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Die Aktienmärkte reagierten auf diese Meldung begeistert, der Nikkei-Index verzeichnet einen Zuwachs um 4,8% und erreichte damit sein höchstes Niveau seit sieben Jahren. Die japanische Währung dagegen legte einen Sturzflug hin, gegenüber dem US-Dollar notierte sie bei einem Sechsjahrestief.
Geldflut zur Wirtschaftsförderung
Der Zentralbank hingegen dürfte dieser Wertverlust ihrer Währung nur recht sein, schließlich begünstigt ein billiger Yen Japans Exportgeschäfte. Mit ihrem heutigen Beschluss wird sie die Märkte künftig mit billigem Geld fluten, um rund 80 Billionen Yen pro Jahr soll ihre Geldbasis aufgestockt werden. Hinzu kommen weitere 30 Billionen Yen jährlich, um das Anleihenkaufprogramm auszuweiten. Die Haltedauer der Papiere verlängert sich künftig auf bis zu zehn Jahre.
Mehrwertsteuer bringt Wirtschaft ins Wanken
Angesichts der schwierigen Wirtschaftssituation im Lande ist die japanische Notenbank überzeugt, zu solch expansiven Maßnahmen greifen zu müssen. Zeitgleich mit der heutigen Ankündigung senkte sie die Wachstumsprognose für die japanische Wirtschaft im Steuerjahr bis März 2015 von 1,0% auf 0,5% herab.
Im Frühjahr dieses Jahres sorgte die kräftige Anhebung der Mehrwertsteuer für einen deutlichen Rückgang des Wirtschaftswachstums. Einen solch herben Schlag hat Japans Konjunktur seit der Tsunami-Katastrophe im März 2011 nicht mehr erlebt. Die Steueranhebung hat die Konsumentennachfrage ausgebremst, gleichzeitig führten die verbilligten Ölpreise für kräftigen Preisdruck. Aufgrund der rückläufigen Nachfrage schürt die Notenbank die Angst vor einer Deflation. Doch laut den offiziellen, von der Regierung veröffentlichten Zahlen betrug Japans Inflationsrate im September 3,0%, im August lag der Wert gar bei 3,1%.
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