EZB beschert Euro Aufwind
Zum Wochenausklang zeigt der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung steil nach oben. Bis auf ein Hoch von 1,0646 USD hat der Euro es im Tagesverlauf geschafft. Hinter dem Sinneswandel der Anleger steckten die optimistischen Konjunkturaussichten, die die EZB im Anschluss an ihrer Zinssitzung veröffentlichte. Inflation und Wirtschaftswachstum sollen im kommenden Jahr merklich höher ausfallen.
Kein Rütteln an Nullzinspolitik
Einen Richtungswechsel hatte sich wohl kaum jemand ernsthaft von der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank in dieser Woche erhofft. Dennoch - mit steigender Inflation wächst der Druck auf die Zentralbanker, ihre Geldpolitik zu überdenken. Doch an EZB-Chef Mario Draghi prallen solche Erwartungen ab. Er stellt klar: Auf absehbare Zeit wird die Zentralbank nichts an ihrer Niedrigzinspolitik ändern.
Sogar noch weit über das Ende des milliardenschweren Anleihekaufprogramm hinaus sollen die europäischen Leitzinsen auf dem aktuellen Niveau oder gar noch niedrig liegen. Auch die Anleihenkäufe sollen wie geplant bis Ende 2017 fortgesetzt werden - mindestens. Immerhin: Ir Volumen soll von aktuell 80 Milliarden Euro monatlich auf 60 Milliarden schrumpfen.
Optimistische Prognosen
Eigentlich sind das keine guten Aussichten für die europäische Währung. Dennoch verleihen ihr optimistische Anleger kräftigen Auftrieb. Sie haben die dovishe Haltung der Zentralbanker längst eingepreist. Stattdessen konzentrierten sie sich auf die Konjunkturprognosen, die im Anschluss an die Sitzung veröffentlicht wurden.
Diese fallen durch und durch optimistisch aus. Wachstumsrisiken haben sich minimiert und es ist mit einem weiteren Anstieg von Wirtschaftswachstum und Inflation zu rechnen. Die Kerninflation, die die stark fluktuierenden Preise für Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt, ist Draghi dennoch zu schwach. Damit begründet der EZB-Chef die Fortsetzung seiner lockeren Geldpolitik.
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