EZB erhöht Druck auf Euro
Wie erwartet konnte das Währungspaar EUR/USD die Marke von 1,07 USD nicht langfristig verteidigen. Schon am frühen Vormittag rutschte der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung ab, um bei 1,0673 USD ein vorläufiges Tief zu erreichen. Eine Kluft zwischen den geldpolitischen Pfaden der EZB und Fed forciert den Druck auf den Euro, sich verdichtende Hinweise auf weitere QE-Maßnahmen im Dezember treiben die Anleger zum Greenback.
Draghi lässt nicht locker
Neue Hinweise auf einen Ausbau der Lockerungsmaßnahmen in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank schickten den Euro am heutigen Vormittag auf einen Tiefflug. Mario Draghi, der Vorsitzende der EZB, wird nicht müde, die Bereitschaft der Währungshüter zu weiteren QE-Maßnahmen zu betonen. Die Zentralbanker signalisierten einmal mehr ihre Bereitschaft, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um die Inflation anzukurbeln.
Schon zu nächsten Sitzung im Dezember werden sie über konkrete Schritte entscheiden. Denkbar wäre ein Ausbau des milliardenschweren Anleihekaufprogramms, eine Verschärfung der Strafzinsen für Einlagen bei der Zentralbank aber auch eine weitere Minderung des Leitzinses.
Alles spricht für die Zinswende
Für den US-Dollar gestaltete sich die heutige Nachrichtenlage weitaus positiver. Für neuen Rückenwind im Kursanstieg sorgte das neueste Fed-Sitzungsprotokoll, aus dem klar hervorgeht, dass eine Mehrzahl unter den Ratsmitgliedern hinter ersten Zinsschritten im Dezember steht. Die endgültige Entscheidung ist damit zwar noch nicht vorweggenommen, doch die Richtung wird deutlich, in die sich die Geldpolitik der Vereinigten Staaten entwickeln wird.
Eine Wende hin zu einem konservativeren Kurs ist also bereits vor Jahresende möglich. Dafür sprechen auch die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA: Am Arbeitsmarkt gestaltet sich die Situation stabil, außerdem blieb die gefürchtete Konjunkturflaute bislang aus.
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