EZB schickt Euro auf Talfahrt
Die stoische Haltung der Europäischen Zentralbank hat auch nach der jüngsten Sitzung am Donnerstag ihre Wirkung nicht verfehlt: Sie hat den Euro kräftig abstürzen lassen. Das Währungspaar EUR/USD handelte am Nachmittag lediglich noch bei 1,0874 USD, vor der Pressekonferenz hielt er sich bei 1,0978 USD. Damit hat der Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung die wichtige Marke von 1,09 USD durchbrochen.
Draghi hält an Nullzinspolitik fest
Für den Euro ist es der tiefste Stand gegenüber dem US-Dollar innerhalb der vergangenen sieben Monate. Kein Wunder: Schließlich signalisierte EZB-Chef Mario Draghi im Anschluss an die Zinssitzung, dass im Euroraum noch für lange Zeit mit Niedrigzinsen zu rechnen sein wird. Damit setzt sich die Misere für Sparer auf unbestimmte Zeit fort.
Attraktiver für Anleger sind da die Vereinigten Staaten, wo die Aussichten auf Zinsen für Geldanlagen deutlich besser stehen. Fließen künftig also mehr Gelder in die USA dürfte es für die europäische Währung noch weiter bergab gehen.
Zinsvorteil für den US-Dollar
Natürlich ist an dieser Entwicklung auch die akute Stärke der US-amerikanischen Währung nicht ganz unschuldig. Die Nachfrage nach dem US-Dollar zieht derzeit deutlich an, da eine Leitzinsanhebung durch die Federal Reserve Bank im Dezember als sehr wahrscheinlich gilt.
Jüngste Äußerungen von hochrangigen Fed-Mitgliedern in der Öffentlichkeit deuteten darauf hin, dass wohl nur noch ein überraschender Konjunktureinbruch die Zinswende in den Vereinigten Staaten stoppen könnte.
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