Fed-Protokolle zerschlagen Hoffnung auf Zinswende
Nach einer über viele Wochen andauernden Erfolgsrally notierte der US-Dollar am heutigen Donnerstag gegenüber anderen Hauptwährungen niedriger. Grund ist die Veröffentlichung von Protokollen der Fed-Sitzung Mitte September, die keine Anzeichen für eine zeitnahe Anhebung der Leitzinsen durch die US-amerikanische Zentralbank liefern. Was an der Börse großen Jubel auslöste, wurde von den Anlegern an den Devisenmärkten mit Enttäuschung aufgenommen. Der große Absturz des Greenbacks blieb dennoch aus, der US-Dollar-Index bewegte sich nur unweit seines am Freitag erreichten Vierjahreshochs.
Sorge um den starken Dollar
Der anhaltende Wertgewinn der amerikanischen Währung wurde von Hoffnungen der Anleger auf eine baldige Trendwende in der Geldpolitik der Federal Reserve Bank getrieben. Doch die heute veröffentlichten Protokolle der letzten Sitzung der Notenbanker sprechen eine ganz andere Sprache: Den veröffentlichten Mitschriften zufolge sorgen sich die Entscheidungsträger über die Folgen des aktuell starken Dollars auf die Konjunktur des Landes. Ein weiterer Anstieg des Wertes könne, so die Zentralbanker, der amerikanischen Wirtschaft Schaden zufügen. Entsprechend senkte die Fed ihre Wachstumsprognosen für die Vereinigten Staaten.
Kurswechsel der Geldpolitik nicht abzusehen
Weiter treibt die Mitglieder die Angst, mit der anstehenden Normalisierung der Geldpolitik falsche Signale an die Märkte zu senden. Daneben wurden auf der vergangenen Sitzung auch Hinweise auf eine mögliche Abschwächung der Weltkonjunktur diskutiert, wie sie in dieser Woche von dem Internationalen Währungsfond bestätigt wurden.
Statt der Einleitung des von Anlegern sehnsüchtig erwarteten großen Umschwungs in der Geldpolitik also planen die Notenbanker, den Leitzins auch über den für Ende Oktober geplanten Stopp der Anleihenkäufe hinaus niedrig zu halten. Damit sind die Hoffnungen auf eine Zinsanhebung noch vor Jahresende zerschlagen, ein solcher Schritt dürfte frühestens Mitte nächsten Jahres erfolgen.
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