Fitch hat Investmentbanken im Visier
Es vergeht im Moment kaum ein Tag, ohne dass nicht irgendwelche Ratingagenturen über eine Herabstufung von Staaten oder Banken nachdenken. Nachdem erst S&P einige südeuropäische Banken ins Schwitzen gebracht hatte, sind nun auch große Investmentbanken ins Visier der "unabhängigen" Ratingagenturen geraten. Die Nummer 3 im Bunde der US-Agenturen, Fitch, hat nun auch die Deutsche Bank auf der Liste von möglichen Kandidaten, die eine Rückstufung bekommen könnten. Moniert wird vor allem, dass die Deutsche Bank durch die großen Abhängigkeiten vom Kapitalmarktgeschäft durch die Schuldenkrise in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Aber auch andere Großbanken stehen in der Kritik von Fitch. Tatsächlich getroffen hat es z.B. die schweizerische UBS, welche von A+ auf A zurückgestuft wurde. Aber auch kleinere Banken wie die Landesbank Berlin (LBB) hat es getroffen. Daneben werden auch andere europäische Banken wie BNP Paribas, Societe Generale, Barclays und Credit Suisse überprüft. Komisch ist allerdings mal wieder, dass die US-Banken glimpflich davonkamen. Zwar werden auch Goldman Sachs und Morgan Stanley überprüft, JPMorgan, Citigroup und Wells Fargo bleiben aber unangetastet.
Eigentlich sollte man den vermeintlich "unabhängigen" Ratingagenturen kein Vertrauen mehr schenken. Sie sorgen dafür, dass sich Banken in Europa immer schwerer refinanzieren können und die Zinsen für europäische Staatsanleihen ins Unermessliche steigen. Die Haushaltsprobleme in den USA bleiben aussen vor. Irgendwie sollte man sich in Europa überlegen, ob man Zinssätze für Refinanzierungsgeschäfte nicht endlich mal unabhängig von profitorientierten Unternehmen festlegen will. Kaum veröffentlichen S&P, Moody's oder Fitch ihre Berichte, wird es an den Märkten turbulent.
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