Inflation bringt Euro in Bedrängnis
Seit EUR/USD zum Wochenbeginn bei 1,0865 USD auf Widerstand gestoßen ist, geht es stetig abwärts. Am gestrigen Donnerstag setzte die Unterstützung erst bei 1,0675 USD ein. Hinter den Verlusten der Gemeinschaftswährung in den letzten Tagen stecken Spekulationen um die künftige Ausrichtung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Jüngste Medienberichte lassen auf eine anhaltend expansive Geldpolitik in der EU schließen.
Preissteigerung ausgebremst
Noch im Februar war die Hoffnung der Anleger auf bald steigende Zinsen groß. Schließlich kletterte die Inflationsrate in diesem Monat auf 2,2% - und lag damit sogar über der von der EZB angepeilten Zielmarke. Doch neueste Preisdaten zeichnen ein anderes Bild. Deutlicher als erwartet zog sich die Inflation im März zurück. Trotz der anhaltenden Geldfluten der EZB erreichte sie gerade einmal 1,6%.
Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Zum einen haben sich die Dienstleistungen nur langsam verteuert. Und durch die späten Osterfeiertage bleibt die sonst für März übliche Steigerung der Reisepreise aus. Nach Missernten angehobene Lebensmittelpreise erreichten in diesem Monat wieder Normalniveau. Am schwersten wiegen jedoch die sich weiter verbilligenden Ölpreise.
Dovishe Töne aus der EZB
Eine Inflationsrate von 1,6% dient der EZB als willkommene Unterstützung dafür, die Zinsen weiter auf ihrem Niedrigniveau zu halten. Der Druck, eine Wende in der Geldpolitik einzuleiten, ist damit verpufft. In diese Richtung zielen denn auch einige Äußerungen von Notenbankern. So erklärte der Notenbankchef Österreichs, Ewald Nowotny, öffentlich, dass er keinen Grund dafür sehe, in diesem Jahr vom expansiven geldpolitischen Kurs abzuweichen.
Zugleich schwindet die Hoffnung einiger Spekulanten auf bald steigende Zinsen in der Eurozone. Sie hatten dem Euro zuletzt kräftige Gewinne beschwert. Damit ist vorläufig Schluss.
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