Nach Parlamentsauflösung: Yen auf Siebenjahrestief
Am heutigen Mittwoch gelang es dem US-Dollar erneut, gegenüber dem japanischen Yen auf ein Siebenjahreshoch zu steigen. Am Vormittag erreichte das Währungspaar USD/JPY ein Sitzungshoch von 117,44 JPY und damit seinen höchsten Stand seit Oktober 2007. Im Vorfeld der Veröffentlichung des aktuellen Sitzungsprotokolls der Federal Reserve Bank zeigt sich der Dollar auch gegenüber anderen wichtigen Währungen gestärkt.
"Abenomics" lastet auf japanischem Yen
Aus dem seit zwei Jahresvierteln anhaltenden negativen Wirtschaftswachstum zog der japanische Premierminister Shinzo Abe die Konsequenz und kündigte die Parlamentsauflösung und Neuwahlen für Dezember an. Darüber hinaus soll die für April kommenden Jahres geplante Anhebung der Mehrwertsteuer verschoben werden. Diese gilt als mitverantwortlich für die schrumpfende Wirtschaft des Landes und den Beginn der Rezession. Mutmaßungen zufolge zielt Abe darauf ab, im Falle eines neuerlichen Mandats seine Wirtschaftspolitik des schwachen Yen fortzusetzen.
Trotz der heutigen Ankündigungen bleibt der japanische Yen weiterhin unter Druck. Sogar gegenüber dem geschwächten Euro konnte sich die japanische Währung heute nicht durchsetzen und rutschte auf ein Sechsjahrestief ab. EUR/JPY handelte bei einem Wert von 147,01 JPY.
Japan braucht einen Richtungswechsel
Inzwischen stößt das zur Zeit seiner Verabschiedung viel beachtete japanische Konjunkturpaket, nach dem Premierminister "Abenomics" getauft, auf Kritik. Eine Inflation, die einzig und allein durch billiges Notenbankgeld künstlich aufgebläht wird, kann nicht das Ziel einer zukunftsgerichteten Politik sein.
Damit Japan aus der Deflationsspirale entkommen kann, muss die künftige Regierung Maßnahmen für ein gesundes Wirtschaftswachstum ergreifen, statt die Inflation an zeitlich begrenzte, expansive Maßnahmen seitens der Notenbank zu binden. Die geplante Anhebung der Mehrwertsteuer aber bremst im Gegenteil die Wirtschaft in ihren Wachstumsbestrebungen aus.
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