Ökonomen werfen EZB Gefährdung des Euros vor
Rund eineinhalb Wochen sind es noch bis zur nächsten Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Aktien- wie Devisenmärkte blicken dieser Tage gebannt Richtung Frankfurt am Main, wo die Bank im Eurotower ihren Sitz hat. Zugleich formiert sich unter den deutschen Ökonomen zunehmend Widerstand gegen die geplanten QE-Maßnahmen. Unter die erklärten Gegner des Programms zählen auch Vertreter aus den eigenen Reihen wie Sabine Lautenschläger, die deutsche Vertreterin im Direktorium der Notenbank.
Draghis Pläne stoßen auf Widerstand
Mehr und mehr Wirtschaftsexperten positionieren sich entschieden gegen die geplanten Staatsanleihenkäufe durch die EZB, sie erkennen ein Missverhältnis zwischen dem zu erwarteten Nutzen und Risiken des Kaufprogramms. Einig sind sie sich außerdem in ihrer Einschätzung, dass die Pläne der Zentralbank für EU-Krisenstaaten zwar durchaus eine kurzfristige Erholung bedeuten könnten, längerfristig gesehen damit aber der Euro und mit ihm verbunden auch die Zentralbank selbst gefährdert würde. QE-Maßnahmen, wie sie der Vorsitzende Mario Draghi plant, wirken effektiv gegen eine echte Deflation, nicht aber gegen die aktuelle wirtschaftliche Misere der Euro-Staaten. Schlussendlich gingen solche Beschlüsse nur zu Lasten der Steuerzahler.
QE-Spekulationen schicken Euro-Kurs auf Talfahrt
Aller Bedenken zum Trotz weiß Mario Draghi die Mehrheit der Währungshüter hinter sich, sie begreifen die geplanten Maßnahmen lediglich als ein Standard-Instrument der Geldpolitik. Indes bereitet die Zentralbank ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen bereits vor, sein Volumen soll rund 500 Milliarden Euro betragen.
Schon im Vorfeld lasten die Spekulationen über die geplanten Maßnahmen, die bereits am 22. Januar eingeleitet werden könnten, schwer auf der europäischen Gemeinschaftswährung. Am Montag handelte sie weiterhin nahe ihres Neunjahrestiefs, am Nachmittag erreichte der Kurs einen Wert von 1,1786 USD.
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