Pfund fällt nach Brexit auf 30-Jahrestief
Kaum jemand hatte tatsächlich daran geglaubt, doch die Briten haben die Zweifler eines besseren belehrt - sie haben das Horrorszenario Brexit tatsächlich Realität werden lassen. Was dieser Schritt bedeutet, hat so mancher Experte bereits vor Wochen prophezeit: Aufruhr an den internationalen Finanzmärkten, die Aktien- und Devisenkurse stehen seit dem frühen Morgen Kopf. Jetzt kommt es auf die Politik an, in dieser verzwickten Lage eine Lösung zu finden, die die Märkte beruhigen und die Wirtschaft auf europäischer und britischer Seite stützt. Wie lange dies dauern wird, weiß derzeit wohl niemand zu sagen.
Chaos in den Währungskursen
Es kam, wie es kommen musste: Die größten Verlierer des britischen "Leave!"-Entscheids waren die beiden Währungen britisches Pfund und Euro. Auf der Gegenseite profitieren die so genannten Safe-Haven-Währungen, also als traditionell sicher geltende Währungen wie US-Dollar, japanischer Yen und Schweizer Franken, vollumfänglich von diesem schockierenden Votum.
Das Pfund plumpste von 1,5007 USD hinunter auf ein Rekordtief bei 1,3241 USD - ein solches Niveau hatte Sterling in den vergangenen 30 Jahren nicht erreicht. Eine ähnliche Achterbahnfahrt hat die europäische Gemeinschaftswährung hinter sich: Bis auf ein Tief von 1,0946 USD ging es abwärts, ehe der Kurs auf Unterstützung stieß. Beide Währungen konnten sich seit dem ersten Schock zwar etwas erholen, sie bleiben jedoch weitgehend auf ihren Verlusten sitzen.
Augen auf die Notenbanken
Trotz vieler Vorwarnungen, Prognosen und der Nervosität, die bereits seit Wochen unter den Anlegern an den Devisenmärkten zu spüren war, wenn es um das Thema Brexit ging, fielen die Verluste ungewöhnlich hoch aus. Zahlreiche Marktteilnehmer hatten sich nämlich bereits darauf eingestellt, dass die Briten sich gegen den Austritt aus der EU entscheiden werden. Schließlich hatten jüngste Umfragen vor der Abstimmung ein solches Bild gezeichnet und auch die Wettbüros verzeichneten ein eindeutiges Plus für den Verbleib Großbritanniens.
Vorerst jedenfalls ist der Devisenmarkt mit Vorsicht zu genießen, in den Kursen der Währungen ist viel Bewegung, die sich einzig auf den Brexit-Schock zurückführen lassen. Bald werden die Notenbanken der jeweiligen Länder eingreifen, um das Geschehen an den Märkten zu beruhigen - so jedenfalls wurde es im Vorfeld angekündigt.
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