Pfund-Kurs nimmt Fahrt auf
Gestern noch bewegte sich das Pfund Sterling ungeachtet positiver Wirtschaftsdaten aus Großbritannien gegenüber dem US-Dollar abwärts. Völlig unbeeindruckt gab sich der Kurs von der Meldung, dass die Industrieproduktion im April den dritten Monat in Folge gewachsen war, der Wert des britischen Pfunds sank auf 1,6759. Heute verhalfen neue Berichte der britischen Währung schließlich zum Aufschwung.
Arbeitslosenzahlen auf Fünfjahrestief
Mit Veröffentlichung der aktuellen Arbeitslosenzahlen kletterte der Kurs von GBP/USD auf ein Sitzungshoch von 1,6787 USD. Den Daten zufolge ging die Zahl der Arbeitslosen in Großbritannien in den drei Monaten bis April auf 6,6% zurück, das ist der niedrigste Stand seit 2009.
Auch die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung reduzierte sich um 27.400 und verzeichnet damit eine deutlich schnellere Entwicklung als erwartet. Der Rückgang im April konnte auf 28.400 Anträge nach oben berichtigt werden, die ursprüngliche Zahl belief sich auf 25.100.
Hoffnung auf Zinsanhebung
Die sich überraschend rapide mindernde Arbeitslosenrate zwang die Bank of England dazu, ihr geldpolitisches Instrument mit dem Namen "Forward Guidance" zu aktualisieren. Dieses sieht ursprünglich eine Anhebung der Zinsen vor, sobald eine Arbeitslosenquote von unter 7% erreicht ist. Bereits im November 2013 hatte die Notenbank das Instrument praktisch außer Kraft gesetzt, als sie erklärte, dass auch bei Erreichen dieser Marke ein Verzicht auf die Anhebung des Leitzinses denkbar sei.
Dennoch bestärken die vorliegenden Daten bei vielen Anlegern die Hoffnung, dass die Bank of England die Zinssätze noch vor anderen Ländern erhöhen wird. Erst diese Woche bestätigte BoE-Sprecher Ian McCafferty, dass der Zeitpunkt für eine Zinssteigerung in erster Linie von den Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten abhängig sei.
Trotz der positiven Aussichten auf die wirtschaftliche Erholung des Inselstaats bleibt ein Wermutstropfen: Die Wochengehälter in den Monaten bis April stiegen um lediglich 0,7% und blieben damit deutlich unterhalb der Inflationsrate von 1,8%.
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