Pfund-Kurs stolpert über Brexit-Urteil
Gute oder schlechte Nachricht? So sicher kann man sich da dieser Tage nicht sein. Vor allem, wenn es um ein solch gewichtiges Thema wie dem Brexit, also dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union geht. Dieser wurde jetzt vor dem obersten britischen Gericht verhandelt. Ohne die Zustimmung des Parlaments wird es keinen EU-Austritt für die Regierung geben. Die Marktreaktion auf dieses Urteil fiel verhalten aus.
Rechte des Parlaments gestärkt
Alles in allem lies sich der Kurs des Währungspaar GBP/USD heute kaum aus der Ruhe bringen. Nach einem kurzzeitigen Absturz stieß Cable bei 1,2422 USD auf Widerstand und kletterte im Verlauf des Nachmittags auf einen Wert von 1,2470 USD.
Wieso die Reaktion der Märkte auf das Gerichtsurteil nicht eindeutiger ausfiel ist leicht zu erklären. Zuletzt lastete das Brexit-Votum merklich auf dem britischen Landeswährung und Theresa Mays Ankündigung harter Austrittsverhandlungen ließen den Wechselkurs gegenüber US-Dollar und Euro einknicken. Mit dem Urteil des obersten Gerichts wurde zwar die Stimme des Parlaments gestärkt. Dieses wird aber kaum am Resultat des Volksentscheids rütteln.
Schottland, Wales und Nordirland werden nicht gefragt
Erhärtet wird diese Markterwartung von der Ankündigung des Vorsitzenden Richters David Neuberger. Laut dieser muss zwar das Parlament an den Brexit-Entscheidungen beteiligt werden, nicht jedoch die Regionalparlamente von Schottland, Wales und Nordirland - der Regionen also, die sich gegen den EU-Austritt stellten.
Mit dem vorliegenden Urteil dürften sich hingegen die Chancen auf eine harsche Reaktion aus Schottland erhöhen. Die schottischen Nationalisten streben die Loslösung vom Vereinigten Königreich und einen Beitritt in die Europäische Union an. Das politische Geschehen auf der Insel dürfte also auch in diesem Jahr spannend bleiben und einige Überraschungen für die Märkte bereit halten.
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