Rubel im Höhenflug
Nach einer quälenden Durststrecke, die sich über Wochen hinzog, gelingt es dem russischen Rubel seit der vergangenen Woche wieder, sich gegen die anderen Hauptwährungen durchzusetzen. Besonders gegenüber ihren wichtigsten Konkurrenten, der europäischen Gemeinschaftswährung und dem US-amerikanischen Dollar, fuhr die Währung erstaunliche Gewinne ein. Etwa 51 Rubel sind aktuell für einen US-Dollar fällig, der Euro tauscht gegen 54 Rubel.
Beeindruckender Aufschwung
Die neuen Höchststände der Währung mögen auf den ersten Blick überraschen, war die russische Wirtschaft doch bis zuletzt noch stark von den internationalen Sanktionen im Rahmen der Ukraine-Krise belastet. Ein weiterer Faktor für den rapiden Absturz des Rubels war der massive Verfall der Ölpreise besonders im letzten Quartal des vergangenen Jahres. Noch in der Mitte des Monats Dezember schien der Tiefflug des Rubels nicht mehr aufzuhalten, die Gegenmaßnahmen der Zentralbank in Form von umfangreichen Devisenverkäufen und Zinsanhebungen verpufften wirkungslos.
Stabilere Verhältnisse
Heute steuert der Kurs der russischen Währung neue Rekorde an. Während er gegenüber dem Greenback ein Viermonatshoch erreichte, notierte der Rubel gegenüber dem Euro gar bei einem Halbjahreshoch. Seit Beginn des Monats Februar gelang es der Währung um etwa 30% zuzulegen. Eine ganz beachtliche Entwicklung - besonders unter den widrigen Umständen, die im letzten Jahr einen schweren Absturz herbeiführten.
Analysten erklären diese Trendumkehr durch die veränderte Situation Russlands seit Beginn des Jahres 2015. Zum einen ist aufzuführen, dass die Krise in der Ukraine zwar noch lange nicht gelöst, sich die Lage aber auch nicht verschärft hat. Die aktuelle Pattsituation zwischen Russland und den westlichen Ländern mag unbefriedigend sein, doch das mächtige Land muss aktuell keine neuen Strafmaßnahmen fürchten. In diesem politischen Umfeld konnte sich die wirtschaftliche Lage und die massiv angewachsene Inflation des Landes entschärfen. Noch entscheidender für die Wirtschaft Russlands dürfte allerdings die Stabilisierung der Ölpreise sein, nach einem Einbruch um mehr als 50% scheint der Tiefpunkt überwunden.
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