Rückläufige Industrieproduktion weckt Zweifel an Großbritanniens wirtschaftlicher Erholung
Nachdem Pfund Sterling bereits gestern leichte Einbußen gegenüber dem erstarkten US-Dollar hinnehmen musste, setzte der Kurs heute seine Talfahrt fort und erreichte ein Sitzungstief. Mit der Meldung, dass die Industrieproduktion Großbritanniens im Mai noch stärker als in den vorangegangenen 16 Monaten zurückging, fiel der Wert des Währungspaares GBP/USD auf 1,7087.
Industrielle Produktion überrascht mit enttäuschenden Zahlen
Laut dem nationalen Statistikamt beläuft sich das Minus der Fabrikproduktion im Mai auf 1,3% und markiert damit den stärksten Rückgang seit Januar 2013. Marktbeobachter hatten mit einem Zuwachs der Produktion um 0,4% gerechnet. Tatsächlich reduzierte sich die gesamte industrielle Produktion um 0,7%, das ist der schlechteste Wert seit August 2013.
Wachstumsgeschwindigkeit im zweiten Quartal gedrosselt
Die vorliegenden Zahlen lassen bei den Anlegern jetzt Zweifel darüber aufkommen, ob die wirtschaftliche Erholung in Großbritannien wirklich so robust ist, wie man bislang geglaubt hatte. Schließlich waren bis zum heutigen Tag die Hoffnungen auf eine baldige Zinsanhebung durch die Bank of England an das stabile Wirtschaftswachstum des Inselstaats geknüpft. Da sich im Jahresvergleich dennoch ein eindeutiger Zuwachs der Industrieproduktion um 2,3% feststellen lässt, dürften sich Sorgen dieser Art bald verflüchtigen. Das Wachstum mag nicht mit der Geschwindigkeit des ersten Quartals Schritt halten, ist aber weiterhin erkennbar.
Im Gegensatz zu US-Dollar und Euro konnte das Pfund über die letzten Monate von der Erwartung der Marktteilnehmer profitieren, die britische Notenbank werde noch vor anderen Ländern die Zinsen erhöhen. Getragen von dieser Hoffnung ist der Wert des Pfunds sowohl gegenüber dem Greenback als auch gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung auf neue Jahreshöchststände gestiegen.
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