Sinkende Inflationsrate lässt Anleger kalt
Es scheint wie verhext: Allen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank zum Trotz schrumpft die Inflationsrate in der Eurozone immer weiter zusammen. Wie das europäische Statistikamt heute aufgrund erster Berechnungen mitteilte, betrug sie im August nur noch 0,3% und entfernte sich damit noch weiter von der Wunschmarke der Zentralbank bei 2%.
Energiepreise halten Preissteigerung gering
Tatsächlich sackte die Verbraucherpreissteigerung im Monat August auf ihren niedrigsten Wert seit Oktober 2009 ab. Damals waren die Preise unter dem Eindruck der globalen Finanzkrise zeitweise sogar gefallen. Doch auch im Juni hatte die Teuerungsrate bei gerade einmal 0,4% lediglich marginal höher gelegen als im aktuellen Monat. Als Grund für die schwache Preisentwicklung werden die sinkenden Energiekosten genannt, sie fielen im Durchschnitt um 2,0%.
Schrumpfende Rate erhöht Druck auf EZB
Bereits seit Monaten beobachtet die Europäische Zentralbank die Inflationsrate mit Sorge. Ihre Entscheidung im Juli, den Leitzins auf 0,25% herabzusenken und einen Strafzins für Banken einzuführen, sollte in erster Linie dem Zweck dienen, die Inflationsrate wieder auf ein normales Niveau zu heben. Die Zentralbank fürchtet, dass die geringe Preissteigerung zur Folge haben könnte, dass Unternehmen nur zögerlich investieren und auch die Verbraucher in der Hoffnung auf immer weiter sinkende Preise ihren Konsum verringern. Längerfristig würde das ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone bedeuten.
Von diesen Sorgen ließen sich die Anleger heute indes nicht beirren. Der Euro blieb am Freitag auch nach der Veröffentlichung der schwachen Inflationsdaten gegenüber dem US-Dollar stabil. Im europäischen Morgenhandel erreichte das Währungspaar EUR/USD ein Sitzungstief von 1,3160 USD.
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