Wirtschaftsdaten aus der EU lassen Euro-Kurs einbrechen
Am Donnerstag musste der Euro erneut starke Verluste in Kauf nehmen und notierte gegenüber dem Dollar auf dem niedrigsten Stand seit 27. März. Der Euro war im Handelsverlauf 1,3656 US-Dollar wert und glitt damit unter die 1,37er-Marke. Grund für den Einbruch sind am Morgen veröffentlichte Daten aus der Eurozone, die für das erste Quartal ein ernüchterndes Wirtschaftswachstum belegen. In der Konsequenz rechnen Anleger jetzt fest mit einer gelockerten Geldpolitik der EZB im Juni.
Euroländer enttäuschen mit schwachem Wachstum
Laut der Meldung von Eurostat verzeichnet das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone für das erste Quartal des Jahres eine saisonbereinigte Wachstumsrate von 0,2%. Damit blieb das BIP hinter den Erwartungen von 0,4% zurück. Die Wirtschaft expandierte im Vergleich zum Vorjahr um 0,9%, Schätzungen gingen allerdings von 1,1% aus.
Noch schwerer wiegen die Wirtschaftsdaten aus den einzelnen Ländern: So stagnierte die französische Wirtschaft, während Italien, Portugal und die Niederlande sogar einen Rückgang verzeichnen. Lediglich in Deutschland konnte die Wirtschaft die Erwartungen der Marktteilnehmer übertreffen und wuchs um 0,7%.
Geldpolitische Maßnahmen scheinen unausweichlich
In einem gesonderten Bericht ist zu lesen, dass die jährliche Inflationsrate in der Eurozone auch im April unverändert bei 0,7% geblieben ist. Die Rate liegt also nach wie vor unter den von der Europäischen Zentralbank angepeilten 2%, was den Druck auf die Bank, Maßnahmen gegen die stagnierende Inflation und für eine wirtschaftliche Erholung zu ergreifen, erhöht.
Tatsächlich scheint die Zinssenkung bereits eine beschlossene Sache zu sein. EZB-Vizepräsident Vitor Constancio betonte in einem Interview, dass die Bank weiteren Lockerungen offen gegenüber stehe und fest entschlossen sei, bei Bedarf schnell zu handeln. Spekulationen drehen sich darum, dass die EZB ihre Drohungen wahr machen und bereits bei ihrer nächsten Sitzung im Juni entsprechende Maßnahmen ergreifen wird.
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