Yen profitiert vom fallenden Ölpreis
Gegenüber dem japanischen Yen kann der US-Dollar sein Siebenjahreshoch von vergangener Woche nicht länger halten. Stetig fallende Ölpreise verändern die Haltung der Anleger an den asiatischen Märkten. Die Risikobereitschaft nimmt ab und damit verbunden steigt die Nachfrage nach der traditionell als sicher geltenden Währung Yen. USD/JPY notierte bei 120,3 JPY, damit entfernte sich das Währungspaar deutlich vom vergangenen Hoch bei 121,81 JPY.
Angebotsschwemme treibt Preisverfall voran
Der vergangene Beschluss des Öl-Kartells Opec, die Ölförderung vorerst nicht zu begrenzen, zeigt weiterhin starke Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Während die fallenden Preise den russischen Rubel auf eine anhaltende Talfahrt schickten, verhelfen sie aktuell dem Yen zu unerwarteter Stärke. Rezession und Parlamentsauflösung zum Trotz nimmt der Wert der japanischen Währung zu, die verunsicherten Anleger setzen ihre Hoffnung in den Safe-Haven.
Derweil verbilligt sich das Öl von Tag zu Tag weiter, allein am Montag um über 4%, heute erreichte der Ölpreis schließlich ein Fünfjahrestief. Analysten erwarten in der näheren Zukunft kein Ausbruch aus dieser Preisspirale. Die Angebotsschwemme wird sich vermutlich bis in das neue Jahr hinein fortsetzen und auf der Preisentwicklung lasten.
Spekulationen um Leitzins begünstigen Dollar
Von dieser Entwicklung bleibt die hohe Nachfrage nach dem US-Dollar jedoch unberührt. Die gegensätzlichen geldpolitischen Kurse der amerikanischen Fed und der europäischen sowie japanischen Zentralbanken treibt die Anleger massenweise in die Arme des Greenbacks.
Positive Signale vom Arbeitsmarkt werten die Investoren denn auch als Hoffnungsträger, die Zinsen könnten bereits Mitte 2015 steigen. Diese Haltung erhielt durch einen Bericht des Wall Street Journals heute Morgen Unterstützung. Nach diesem erwägen einige Mitglieder des Finanzauschusses, die Formulierung, laut der die Zinsen noch für einen "beträchtlichen Zeitraum" nahe der Nulllinie verharren werden, künftig zu streichen. Damit wäre die Grundlage für eine Zinserhöhung bereits im ersten Halbjahr 2015 geschaffen.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.