ZEW-Daten beflügeln Euro-Kurs
Gestern hielten die Finanzexperten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) eine schöne Überraschung parat: Nach einer lang anhaltenden Talfahrt haben sich die Konjunkturerwartungen in Deutschland stark verbessert. Kurz zuvor sendeten auch Wirtschaftszahlen zu Industrie und Dienstleistung aus der Eurozone positive Signale. In der Folge stieg die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar auf ein Zweiwochenhoch. Im europäischen Morgenhandel erreichte EUR/USD mit 1,2526 USD seinen höchsten Stand seit 26. November.
Gute Aussichten für Deutschlands Wirtschaft
Überraschend kletterte der vom ZEW ermittelte Konjunkturindikator für die deutsche Wirtschaft im Dezember um 23,4 auf 34,9 Punkte. Damit erreichte er nach vielen Monaten der Flaute endlich wieder sein Niveau von April. Der große Sprung überraschte selbst die Bankvolkswirte, die zwar einen Anstieg erwartet hatten, aber nicht wagten, einen Wert über 20 Zählern zu prognostizieren.
Mit den vorgelegten Daten zeichnet sich eine Trendwende ab, zuvor war der Index zehn Mal in Folge abgerutscht. Aktuell schaffen sowohl der schwache Euro als auch die niedrigen Ölpreise ein günstiges Umfeld für das deutsche Wirtschaftswachstum. An der Börse stieß die Meldung auf Begeisterung, der DAX erreichte ein neues Tageshoch.
Stellungnahme der Fed im Fokus
Die veränderte Marktlage schwächte hingegen den Kurs des US-Dollars, er erreichte ein Zweiwochentief. Mit den guten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone erhöhte sich auch die Risikofreude unter den Anlegern, die Nachfrage nach dem Greenback ließ spürbar nach.
Heute konzentrieren sich die Devisenmärkte auf die erwartete Stellungnahme der Federal Reserve Bank. In den letzten Tagen drehten sich bereits Spekulationen um eine mögliche Anhebung der Leitzinsen im kommenden Jahr. Viele Investoren setzen darauf, dass die Zentralbank in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung, der so genannten Forward Guidance, den Passus über den auf absehbare Zeit niedrigen Leitzins streichen könnte. Eine restriktivere Geldpolitik der Fed würde dem US-Dollar in jedem Fall neuen Aufwind verleihen und die Erholungsbewegung des Euros ausbremsen.
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